Geothermie in Krefeld: Ein Gutachten folgt
Die Politiker unterstützen fast einstimmig die Pläne von Wolfgang Hoever.
Krefeld. Bis auf FDP-Vertreter Günther Porst sind sich die Mitglieder des Umweltausschusses einig in der positiven Beurteilung der Geothermie-Pläne des Unternehmers Wolfgang Hoever („Salvea“).
„Der Ausschuss begrüßt das Projekt und unterstützt die seismischen Untersuchungen, die zu einer alternativen Energiegewinnung für Krefeld führen können“, so lautet der Beschluss, den SPD-Sprecher Jürgen Hengst beantragt hatte.
Wie die WZ berichtete, will Hoever Erdwärme mit bis zu 5000 Meter tiefen Bohrungen in Strom umwandeln und damit rund zehn Prozent der Stadtbevölkerung versorgen. Derzeit bemüht Hoever sich darum, die Stadtwerke mit ins Boot zu holen.
Er und Vertreter der Genehmigungsbehörde Arnsberg erläutern vor dem Ausschuss den Stand der Planungen. Das NRW-Pilotprojekt, das eine zu untersuchende Fläche von 357 Quadratkilometern umfasse, könne im Erfolgsfalle die Energie von 15 Windrädern ersetzen, stellt Hoever fest.
Und: „Wir werden nicht die selben Fehler machen, wie sie beispielsweise in Basel geschehen sind.“ Dort waren bei Bohrungen Häuser beschädigt worden.
Gleichzeitig kündigt er an, dass es in nächster Zeit in Krefeld ein Symposion zu der Problematik Geothermie geben werde, in der sich Fachleute verschiedenster Richtungen über Chancen und Risiken der Tiefenbohrungen austauschen werden.
Dazu sollen auch Experten des Geologischen Dienstes NRW eingeladen werden. Hoever betont: „Diese Art der Energiegewinnung ist die einzige dezentrale Alternative zu fossilen Energieträgern.“
Ernst-Günter Weiß von der dafür zuständigen Bezirksregierung Arnsberg erläuterte das höchst komplizierte Genehmigungsverfahren bis zur Betriebserlaubnis. Wegen einiger offener Fragen soll bis zum Ende des Jahres ein Gutachten erstellt werden. Bis dahin herrsche im Genehmigungsverfahren ein Moratorium. Eine Bürgerbeteiligung sei im Verfahren nicht vorgesehen, stellt Weiß fest. „Das macht Herr Hoever auf freiwilliger Basis.“