Eine Bilderbuch-Karriere beginnt als Schüler
Jungunternehmer Bastian Grubert expandiert trotz der Finanzkrise mit seinem EDV-Service „Tec-sas“.
Krefeld. In einer Schülerfirma hat Bastian Grubert vor acht Jahren Blut geleckt: Kunden gewinnen, einen Service anbieten, den Wettbewerber scheuen, im Team arbeiten und Spaß dabei haben. Damals beschaffte er sich Kapital, indem er Investitionsscheine für 10D-Mark verteilte. Wer den Mut dazu aufbrachte wie der damalige Oberbürgermeister Dieter Pützhofen, erhielt 70 D-Mark zurück, erinnert er sich.
Schon die Schülerfirma half den Kunden, PCs zu installieren und zu reparieren. "Das funktioniert auch heute noch, weil wir näher am Kunden sind als all die Mediamärkte und Discounter", verrät er eines seiner Erfolgsgeheimnisse. So steht der Firmenname Tec-sas für "technical support and service", sprich für unkomplizierte Hilfe in allen PC-Fragen. "Etwa zehn Prozent unserer Kunden lassen sich ihren neuen Computer von uns nicht nur mit der gewünschten Software laden, sondern auch vor Ort ihre bisherigen Daten übertragen und den PC anschließen."
"Und teurer als der vermeintlich so günstige Wettbewerb sind wir in aller Regel auch nicht", zeigt er sich preisbewusst. Der Verkaufsladen, den er 2007 am Bleichpfad mit sieben Mitarbeitern einrichtete, war die erste offizielle Firmenadresse und ist heute mit Präsentationsraum, Büros und Werkstatt Ausgangspunkt aller Aktivitäten.
Im Jahr 2005 hatte er mit einem Mitarbeiter richtig losgelegt. Inzwischen sind bereits zwölf Mitarbeiter beschäftigt und in Kürze kommt ein weiterer Techniker hinzu. Tendenz: steigend. Um die fünf Lehrlinge kümmert sich ein Ausbildungsbeauftragter. "Unsere Branche wird immer schneller", sagt Grubert und achtet darauf, dass seine Mitarbeiter stets technisch auf dem neuestem Stand sind.
"Im Online-Shop sind 60000 Artikel gelistet und tagesaktuell samt Preisen verfügbar", präsentiert er den überarbeiteten Internet-Auftritt. Auch die Marketing-Trommel hat er zu drehen gelernt. Bei der Rheinischen Landesausstellung 2009 will er erstmals seine Leistungen vorstellen. Im März folgt ein Tag der offenen Tür mit einem Trödelmarkt für IT-Artikel wie Ersatzteile für ältere "Computerschätzchen". Ein neuer Flyer verkündet die Weihnachtsangebote. Was ist in zum Fest? "Generell Laptops, die in diesem Jahr die PCs überholt haben, sowie externe Festplatten, die inzwischen sehr preisgünstig sind."
Die Bilderbuchkarriere lässt sich auch in Kundenzahlen festmachen: rund 4500 Kunden statt 1000 vor gut einem Jahr. Die Abschlussprüfung seiner Ausbildung als Fachinformatiker schiebt er nun schon einige Jahre vor sich her: "Keine Zeit, zu viele Kunden", lacht er. "Seine Arbeitsstunden zählt er nicht. Privatleben? "Mit Mühe und Not einmal Sport die Woche und ein bisschen Wochenende."