Hafen ist Krefelds Chance
Für den Oberbürgermeister hat der Umschlagplatz enormes Potenzial. Weitere Flächen sind dafür nötig.
Krefeld. „Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch Krefeld gut“ — dieses Motto gilt für Oberbürgermeister Gregor Kathstede nach wie vor. Und 2011 war alles in allem ein gutes Jahr für die Krefelder Wirtschaft. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten sieht er vor allem im Hafen. Und er wünscht sich, dass Krefelds Unternehmer noch stärker für den Standort werben.
„Aus der Wirtschaft kamen in diesem Jahr gute Nachrichten“, sagt Kathstede und nennt unter anderem den Großauftrag für Siemens, die TKN-Verlagerung von Benrath oder die Investitionen bei Siempelkamp. Aber auch die Entwicklung des Hafens stimmt den Oberbürgermeister optimistisch: „Unser Hafen boomt, wir brauchen dort weitere Flächen.“ Er verweist auf die jetzt anstehende Begradigung der Hentrichstraße und den Hafenring, der geschlossen werden soll.
„Nachdem wir nun die Wirtschaftsförderung durch die Beteiligung verschiedener Unternehmen neu positioniert haben, werde ich mich jetzt intensiver als bisher mit dem Hafen beschäftigen. Da ist enorm viel Musik drin.“ Gerade erst hat er mit dem neuen Planungsdezernenten Martin Linne und Hafen-Geschäftsführer Rainer Schäfer eine zweistündige Tour über das Gelände gemacht und sich mit eigenen Augen davon überzeugt, wie sich das Areal seit der Kooperation mit den Neuss-Düsseldorfer Häfen entwickelt hat.
Angesichts der guten Neuigkeiten aus der Wirtschaft ärgert sich Kathstede umso mehr darüber, dass Krefeld beim jüngsten Ranking der „Wirtschaftswoche“ nicht gut abgeschnitten hat. „Mich ärgern die pauschalen Ausführungen zum Beispiel über die mangelnde Wirtschaftsfreundlichkeit. Wir haben uns hier ganz neu aufgestellt. Unser Wirtschaftsförderer, Eckart Preen, ist ungeheuer engagiert, um viele Firmen kümmere ich mich persönlich“, sagt Kathstede.
Neidisch blickt er auf Mönchengladbach, wo die ortsansässigen Unternehmer für den Standort trommeln, Veranstaltungen organisieren, prominente Gäste in die Stadt holen. „Ich würde mir wünschen, dass gerade die Firmen, die Teilhaber unserer WFG sind, noch mehr als Botschafter für den Wirtschaftsstandort Krefeld wirken würden. Viele tun das bereits, aber es könnten noch mehr sein“, bedauert der Oberbürgermeister.