„Hier bei uns kann man noch was werden“
Die Bildungszentren des Baugewerbes feiern ihr 30-jähriges Bestehen mit Berichten von Zeitzeugen und Lob des Handwerks.
Krefeld. "Wir stabilisieren die regionale Wirtschaft" - Professor Wolfgang Schulhoff, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, machte deutlich: Er ist stolz auf das Handwerk und besonders auf dessen Ausbildungsberufe.
Am Freitag blickten die Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) mit Hauptsitz in Krefeld auf 30 Jahre überbetriebliche Lehrlingsausbildung im Baugewerbe zurück. In Expertenrunden erklärten Zeitzeugen, darunter ehemalige und aktuelle Vorstände, sowie Ausbilder aus den Betrieben, was die Eröffnung des BZB für die Stadt bedeutete und noch bedeutet: Ausbildung zusätzlich zur Arbeit in den Firmen und der Berufsschule.
"Wir begannen mit einer großen Idee, einer Sekretärin und einer Schreibmasschine", erzählte Frank Pawlik. "Und mir als Geschäftsführer." Das war, gibt er zu, noch keine bedeutende Besetzung. Dennoch war klar, was sie wollte: "Die Ausbildung in den Vordergrund rücken." Wolfgang Schulhoff ist Frank Pawlik dankbar für seine Hartnäckigkeit. Denn die hat sich ausgezahlt: "Lehrlinge sind in Krefeld unsere einzige Ressource", so Schuhoff. "Das Handwerk hat mehr als die großen Industriebetriebe. Bei uns kann man noch was werden."
Neben der überbetrieblichen Qualifizierung von jungen Leuten in 15 Berufen des Bauhauptgewerbes, vom Maurer bis zum Stuckateur, können sich Erwachsene in den BZB weiterbilden und sind diese in Maßnahmen der Arbeitsagentur und in internationalen Kooperationen aktiv.
Krefeld ist einer von vier Standorten der Bildungszentren, neben Düsseldorf, Wesel und Duisburg. Der Hauptsitz des eingetragenen Vereins liegt von Beginn an am Oppumer Bökendonk. Dieser Tatsache galt bei der Festveranstaltung ganz besonderer Stolz. "Auch in schweren Zeiten haben wir die Ziele unserer Gründer nie aus den Augen verloren", sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Schaefer. Schwere Zeiten, das waren etwa die Jahre 2003 bis 2006, als die BZB 90 Mitarbeiter entließen. "Zum Glück konnten wir wieder aufstocken", so Frank Pawlik. Und gab die Freude weiter, als er mit dem Vorstand der Werner-Lüttgen-Stiftung Gesellen auszeichnete.
Seit fünf Jahren vermittelt bei den BZB die Gesellschaft "1,2,3...Azubi-fit" die "fertigen" Lehrlinge. Auch der Geschäftsführer ist stolz: "Bis zu 70 Prozent werden von ihrem Betrieb übernommen."