Analyse Ausbaufähig: Flexible Arbeitsmodelle in Krefeld

Krefeld · In einem Städteranking zu Gleit- und Teilzeit sowie Homeoffice landet Krefeld auf dem letzten Platz. Etwas besser schneiden Städte wie Mönchengladbach oder auch Duisburg ab.

Drei, die dafür arbeiten, dass es in Krefeld flexiblere Arbeitsmodelle für Familien und Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen gibt (v.l.): Kristina Freiwald (Netzwerk Wirtschaft und Familie), die Gleichstellungsbeauftragte Heike Hinsen und Michael Fechler von der Unternehmerschaft Niederrhein.

Foto: NN

Krefelder Arbeitgeber bieten potentiellen Mitarbeitern vergleichsweise selten flexible Arbeitsmodelle an. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der WBS-Gruppe, einem Anbieter für Aus- und Weiterbildung. Das Unternehmen hat eine Arbeitswoche lang täglich mehr als 250 000 Stellenangebote in den 40 größten deutschen Städten analysiert. Dafür wurden Daten zu den Aspekten Teilzeit, Gleitzeit, Work-Life-Balance, Homeoffice sowie Firmenhandy und -laptop untersucht. Pro Aspekt wurden jeweils 1 bis 40 Punkte vergeben. Für Krefeld wurden im Durchschnitt 1527 Stellen täglich analysiert, die am Ende nur 46 Punkte auf das Krefelder Konto gebracht haben. Das bedeutete in der Rangliste den letzten Platz.

Zum Vergleich: Mönchengladbach landete bei durchschnittlich 1528 täglich analysierten Stellenanzeigen und 62 Punkten auf dem 37. Platz, Duisburg konnte sich mit 3370 Stellenanzeigen und 88 Punkten auf Platz 34 platzieren. Den ersten Platz holte sich Köln mit 14 144 Stellenanzeigen und 171 Punkten, Düsseldorf kam mit 13 348 Stellenanzeigen und 168 Punkten auf den dritten Platz.

In einer Kategorie landet Krefeld vor der Siegerstadt

Trotz des im Gesamtergebnis schlechten Ergebnisses gibt es eine Variable, die durchaus positiv zu bewerten ist: Im Bereich Gleitzeit holte sich Krefeld 25 Punkte und liegt damit sogar einen Punkt vor dem Sieger Köln. Auch im Bereich Teilzeit gibt es einige Städte, die weniger als die sechs von Krefeld erreichten Punkte zu bieten haben, so zum Beispiel auch der im Gesamtergebnis Zweitplatzierte Karlsruhe (ein Punkt). Die geringsten Punktzahlen in Krefeld wurden für die Variable Homeoffice (zwei Punkte), Laptop (zwei Punkte) und Handy (drei Punkte) vergeben.

Für die Work-Life-Balance vergab das Analyse-Team acht Punkte, damit hat Krefeld in diesem Bereich zwei Punkte mehr als der im Gesamtergebnis Fünftplatzierte Rostock. In der Nachbarstadt Duisburg gab es 30 Punkte für die Work-Life-Balance (elfter Platz bei dieser Variable im Gesamtvergleich).

Um die Situation in Krefeld zu verbessern, hat die Wirtschaftsförderung das Netzwerk Wirtschaft und Familie ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein informiert sie in einer Sprechstunde über die Möglichkeiten im eigenen Unternehmen. Mehr Informationen gibt es unter: