Arbeitslosenreport Rückkehr ins Berufsleben gelingt nur selten

Laut Caritas bekamen seit Dezember nur 351 Menschen einen Job mit Sozialabgaben.

Nur einer Minderheit gelingt die Rückkehr in einen sozialversicherungspflichtigen Job.

Foto: dpa/Jan Woitas

In der Stadt Krefeld gelingt nur einer Minderheit der erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger eine Rückkehr ins normale Berufsleben. Darauf weist der Caritasverband unter Berufung auf den aktuellen Arbeitslosenreport der Freien Wohlfahrtspflege NRW hin. Integration in Arbeit müsse nachhaltiger werden, so die Caritas.

Im Dezember 2018 waren demnach in Krefeld 20 405 Menschen als so genannte erwerbsfähige Leistungsberechtigte auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Aber laut Arbeitslosenreport gelang es nur 351-mal, eine dieser Personen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren. „Die Zahlen machen deutlich: Hartz-IV-Empfänger haben es nach wie vor schwer, überhaupt wieder einen Fuß in den Arbeitsmarkt hineinzubekommen. Und das heißt dann noch lange nicht, dass sie auf dem Arbeitsmarkt auch wirklich Fuß fassen“, sagt Roman Schlag. Beim Caritasverband ist er zuständig für Arbeitsmarktfragen.

Viele Hartz-IV-Empfänger, die eine Arbeit gefunden haben, befänden sich spätestens nach einem Jahr wieder auf Jobsuche. Laut Arbeitslosenreport waren in Krefeld von den 291 Personen, die das Jobcenter im Dezember 2017 in sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt hatte, im Dezember 2018 nur noch 182 beschäftigt (62,5 Prozent). Besonders viele, nämlich 103 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse, endeten bereits innerhalb der ersten drei Monate nach der Integration.

Nur dauerhafte Arbeit
ändert die soziale Situation

„Es genügt nicht, Menschen kurzfristig in Arbeit zu bringen“, sagt Roman Schlag. „Sie müssen dauerhaft in Arbeit bleiben, denn nur so wird sich auch ihre soziale Situation langfristig stabilisieren.“

Um die Chance auf nachhaltige Beschäftigung zu erhöhen, sollten Arbeitsplätze und Arbeitslose gut zueinander passen. Zu oft würden Arbeitslose in Jobs gedrängt, die nicht ihren persönlichen Fähigkeiten und Interessen entsprechen, beobachten die Wohlfahrtsverbände. „Ein unterstützendes Coaching ist wichtig, damit Menschen der Weg aus dem Hartz-IV-Bezug in den Arbeitsmarkt gelingen kann“, sagt Roman Schlag.

Er weist darauf hin, dass das im Januar gestartete Teilhabechancengesetz, von dem in NRW rund 15 000 besonders benachteiligte Langzeitarbeitslose profitieren sollen, bereits ein begleitendes Coaching beinhalte.