Mega-Maschine für China kommt aus Krefeld

Voith Paper baut Produktionslinie für Druckpapiere. Der Auftragswert liegt bei 300 Millionen Euro.

Krefeld. Es ist in jeglicher Hinsicht ein Auftrag der Superlative: Der Technologieführer Voith Paper liefert die mit 700 Metern längste und mit über einer Million Tonnen Papier pro Jahr produktivste Anlage zur Herstellung hochwertiger Druckpapiere an den chinesischen Marktführer APP (Asia Pulp & Paper).

"Es ist bereits die vierte große Produktionslinie in den letzten zwölf Jahren, die wir an diesen Kunden liefern", verweist Joachim Hinz auf das durch gute Zusammenarbeit gewachsene Vertrauen. Das gilt auch für die persönlichen Kontakte: "Der jetzige Geschäftsführer des Kunden war beim ersten Auftrag schon als Produktionsleiter dabei", so der Leiter für Kalandersysteme. Insgesamt drei Kalander sowie zwei Rollenschneider bilden das Herz der Anlage, dessen Teile derzeit in der Krefelder Werkshalle auf insgesamt 10000 Quadratmeter Fläche zu bewundern sind.

"Die beiden weltweit größten Kalanderanlagen arbeiten wie Bügelmaschinen", erklärt Hinz und ist stolz darauf, dass das Know-how aus der eigenen Forschung und Entwicklung kommt - made in Krefeld. Sie sorgen für Glanz, Glätte und gleichmäßige Bedruckbarkeit des Papiers, während ein weiterer Kalander zum Vorglätten dient.

"Trotz der gewaltigen Dimensionen haben wir die Anlage in unserem Werk komplett vormontiert, mit elektronischer Steuerung ausgestattet und auf Herz und Nieren getestet", sagt Martin Deitel.

"Damit stellen wir sicher, dass nur erstklassige Qualität unser Haus verlässt", will der Leiter Materialwirtschaft und Produktion den engen Terminplan von 24 Monaten von der Bestellung bis zur Aufnahme der Papierproduktion einhalten. Bis Ende des Jahres wird die Hauptlieferung via Sondertransport und Container per Lkw und dann per Schiff ab Hamburg auf den Weg nach China gebracht. Als besondere Herausforderung bezeichnet Deitel die generalstabsmäßige logistische Planung.

Da die riesigen Kalanderständer nicht mehr transportierbar sind, wurden sie erstmals in zwei Teilen gefertigt, ergänzt Hinz. Für Juli 2009 ist die Inbetriebnahme geplant, wofür 100 Mitarbeiter von Voith Paper abgestellt werden: Ingenieure aus Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik und Verfahrenstechnik sowie Mechatroniker. Über 400 "Mannjahre" Arbeitszeit kommen bei den Mitarbeitern aus Konstruktion, Fertigung und Montage bis zur Inbetriebnahme zusammen.