Mit Marketing aus der Krise

Ein Krefelder Experte gibt Tipps, wie sich mittelständische Unternehmen jetzt neu aufstellen können.

Krefeld. "Es gibt keine Krise - nur schwaches Marketing", lautet ein geflügeltes Wort unter Vertriebsstrategen. "Gerade in einer schweren Finanzkrise zeigen sich die Schwächen eines Unternehmens", sagt Ralph Reiber. Als Inhaber einer Krefelder Marketing- und Werbeagentur kennt er die Probleme vor allem kleinerer mittelständischer Betriebe.

Die Gründe, weshalb viele Firmen zögern, einen Fachmann zu konsultieren, sind vielschichtig. "Zum Arzt oder Steuerberater geht man auch nicht gern, aber der Widerstand ist geringer", so Reiber. Marketing ist nicht immer einfach: "Im Schaufenster steht der Porsche als Lockvogel, verkauft wird der Familienwagen, der hinten steht", fasst Reiber zusammen.

Informationen gibt es auch beim Marketing-Club Krefeld. "Unsere 120 Mitglieder, Unternehmensvertreter aus dem Bereich Marketing sowie Mediziner, Anwälte, Steuer-, Immobilien- und andere Fachleute, wissen, dass man dieses komplexe Gebiet nicht allein regeln kann." Das Netzwerk verfügt über Marketingexperten und sorgt für Weiterbildung.

"Eine Chance in der Krise können auch unpopuläre Maßnahmen wie Umstrukturierungen bis hin zu Entlassungen sein", sagt Reiber. Wer über Jahre hinaus sein Geschäft nicht den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst hat, müsse jetzt reagieren. Sich neu orientieren, neue Kundenkreise ansprechen, die Produktlinie samt Organisation straffen - all das seien legitime oder gar überlebenswichtige Maßnahmen, wenn die Analyse dies ergibt.

Dabei ist es nicht möglich, Konzepte zu übertragen. "Man kann zwar davon lernen, aber jedes Konzept ist individuell auf Betrieb, Inhaber, Branche und regionale Gegebenheiten abgestimmt."