TKN-Verkauf: Angestellte legen aus Protest Arbeit nieder - OB schreibt an Vorstand
Krefeld. Als Reaktion auf den angekündigten möglichen Zusammenschlus der Edelstahlsparte von Thyssen Krupp, Inoxum, mit der finnischen Outokumpu-Gruppe ist es in Krefeld am Montag zu Arbeitsniederlegungen gekommen.
Ab 10 Uhr traten die Arbeiter in einen Warnstreik. "Wir befürchten, dass es in diesem Fall zu Einschnitten bei der Inoxum kommen wird. Besonders die Flüssigphasen in Krefeld und in Bochum
sind aus unserer Sicht massiv und sofort gefährdet. Offensichtlich ist aber nicht nur geplant, beide Stahlwerke zu schließen. Die Arbeitsplätze im Stainless Bereich sind insgesamt bedroht. Darauf gibt es nur eine Antwort: Das akzeptieren wir nicht!", so der Betriebsrat von Inoxum in einer Mitteilung am Montagmorgen.
Man erwarte nun vom Thyssen Krupp Vorstand, das Klarheit geschaffen werde, welche Einschnitte drohen. Ferner solle sichergestellt werden, das Vereinbarungen zwischen der Gewerkschaft IG Metall und Thyssen Krupp auch vom möglichen neuen Eigentümer anerkannt würden.
Am Montagmittag war auch NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider im Krefelder Werk. Der Besuch war bereits länger geplant. Bei einem Infotreffen aus dem aktuellen Anlass mit Protestkundgebung sprach der Minister zur Belegschaft.
Der Produktionsstillstand in Krefeld habe nach Aussagen der IG Metall etwa drei bis vier Stunden gedauert. Weitere Aktionen seien im Laufe der Woche geplant. "Wir wollen sofrot mit den Finnen an einen Tisch", sagte ein Gewerkschafts-Spercher.
Unterdessen kündigte die IG Metall in Bochum für den Erhalt des dort ebenfalls bedrohten Werks eine Großdemo am kommenden Freitag in der Innenstadt Bochums an.
Auch der Krefelder Oberbürgermeister Gregor Kathstede erschien bei der Protestkundgebung im Krefelder Werk. Er gab bekannt, dass er sich in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der ThyssenKrupp AG, Heinrich Hiesinger, für den Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze am Krefelder Standort eingesetzt habe. „Ich bitte Sie herzlich, sich bei den weiteren Überlegungen und Verhandlungen in dieser Angelegenheit dafür einzusetzen, dass es im Zuge der anstehenden Fusion nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommt“, schreibt der Oberbürgermeister, der dabei auch auf entsprechende Vereinbarungen der Konzernspitze mit der IG Metall verwies. „Eine Bestätigung, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird, würde vielen Krefelderinnen und Krefeldern eine große Sorge nehmen“, so Kathstede ion dem Schreiben.
vobu