Unterführung: Kaufhof schließt die „Unterwelt“

Der Restposten-Laden unter dem Ostwall lohnt sich nicht mehr.

Krefeld. Die Unterführung unter dem Ostwall blutet weiter aus. Nachdem schon drei Geschäftslokale leer stehen, schließt zum Ende des Jahres auch noch die "Unterwelt". Hier haben erst Horten und dann der Kaufhof jahrelang reduzierte Ware verkauft.

"Wir merken einen Umsatzrückgang", sagt Volker Krips, Geschäftsleiter des Kaufhofs am Ostwall. Und er gibt gleich mehrere Gründe an: Seit im ehemaligen Lindex-Haus an der Rheinstraße der Restposten-Handel Tedi eröffnet hat, gebe es Billig-Konkurrenz ganz in der Nähe - und in besserer Lage. Zudem passe der Billig-Laden nicht mehr zum neuen Konzept des Kaufhofes. "Wir fordern, dass die Mitarbeiter im Kaufhof weiterarbeiten können", sagt Sabine Busch von der Gewerkschaft Verdi.

Das Hauptproblem ist die Unterführung selbst. "Die Optik passt nicht mehr ins Firmenkonzept. Und wer geht denn da noch runter?", fragt Krips und kritisiert die Stadt: Rolltreppen seien stillgelegt und auf den Treppen würden die Markierungen nicht gestrichen.

Für die anderen Händler bewahrheiten sich jetzt schlimmste Befürchtungen. "Wir brauchen die Unterwelt. Sonst wird es hier richtig dunkel. Das ist ein großes Problem für uns", sagt Hans-Georg Viethen, der dort ein Zeitschriften- und Tabakgeschäft hat. Dunkel ist es sowieso schon in der Unterführung. Die Beleuchtung aus den 70er Jahren schafft nicht genug Helligkeit, die dunklen Fließen schlucken Licht und mit jedem Laden, der schließt, fällt eine weitere Lichtquelle weg. "Ich werde die Stadt bitten, dass die Beleuchtung der Unterwelt trotzdem zeitweilig bleibt", sagt Viethen.

Es ist nur einer von vielen Wünschen an die Stadt. Am meisten ärgert Viethen, dass Rolltreppen kaputt sind. "Wenn eine ausfällt, merke ich das am Umsatz. Er geht sofort runter."