Krefeld. Krefeld ist erstmals seit vielen Jahren wieder Zuzugsstadt: Im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2005 sind aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen und Neuss sowie den Städten Mönchengladbach und Duisburg mehr Menschen (3460) nach Krefeld gezogen als aus Krefeld weg und dorthin (3401). Ein Fakt von vielen, die der 50-seitige Wohnungsmarktbericht der Stadt Krefeld beschreibt. Dieser Bericht, erläuterten gestern Dezernent Thomas Visser und Hans-Walter Hülser vom Referat Stadtentwicklung und Regionalplanung, führt viele Informationsquellen zusammen. Er beschreibt die Entwicklung des Wohnungsangebotes, in diesem Fall für 2006 und einem Teil von 2007, der Nachfrage, des Grundstückmarktes und des Marktgeschehens allgemein. Die Angebotsseite schwächelt weiter, weil es im genannten Zeitraum nur geringfügige Bautätigkeit gab. Zwei Drittel der Neubauten entfielen auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Nennenswerte Investitionen in den Mehrfamilienhausbau blieben aus. Die Mieten sind gegenüber 2006 leicht gefallen. Die durchschnittliche Kaltmiete der angebotenen Wohnungen betrug 5,60 Euro pro Quadratmeter. Große Wohnungen (vier und mehr Räume) waren um die Hälfte weniger im Angebot. Grundsätzlich halten die Wohnungsmarktexperten den Markt zwar für sehr ruhig. Im Mietwohnungsbereich allerdings, sagen Visser und Hülser, wachsen die Probleme. Zu den Nebenkosten-, Einkommens- und Verhaltensproblemen (Schäden durch den Mieter) wird die geringe Zahl großer und bezahlbarer Wohnungen immer stärker beklagt. Hier zeichnen sich Engpässe ab. Visser kündigte auch an, dass Krefeld im Rahmen des Programms "Städtebau West" die Erarbeitung des Konzepts gefördert bekomme: "Das ist eine Eintrittskarte für die Förderung von Projekten innerhalb des City-Ringes". 1200 Hauseigentümer sind angeschrieben; das Konzept wird bis Herbst erarbeitet und dem Land vorgelegt. Der Wohnungsmarktbericht 2007 kann bei der Stadt erworben werden: Ruf 86-13 51.