Wohl für Frauen und Kinder immer im Blick
Ulla Dietz hat den Vorsitz des Vereins Sozialdienst katholischer Frauen abgegeben.
Krefeld. Ulla Dietz hat ihr Amt an Anne Schneider übergeben. 20 Jahre lang ist sie die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) gewesen. Gestern ist sie mit einem Festgottesdienst verabschiedet worden. „Ich denke, nach 20 Jahren ist es gut, wenn auch mal jüngere Frauen die Chance kriegen, ihre Ideen in dem Verein zu verwirklichen“, betont sie bescheiden. Dabei hat sie mit ihren Vorstandskollegen und Mitarbeitern zahlreiche Hilfsangebote für Frauen, Kinder und Familien in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf Schiene gesetzt.
Die gelernte Sozialpädagogin hat in jüngeren Jahren zunächst als Lehrerin an einer Sonderschule für lernbehinderte Kinder gearbeitet. Nach einigen Jahren Aus- und Elternzeit für ihre zwei Kinder ist sie dem SkF beigetreten. „Ich bin dann für Vorstandsarbeit angesprochen worden. Da mich die Ideen und Fragen des Vereins selber angesprochen haben, habe ich zugesagt“, erzählt Ulla Dietz.
Damals hatte der Verein nur 48 Mitarbeiterinnen, heute sind es 185. Hinzu kommen 200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf alle Einrichtungen verteilt sind. Ulla Dietz ist zusätzlich seit 2007 als Mitglied des SkF-Bundesvorstandes aktiv und seit zwei Jahren auch stellvertretende Bundesvorsitzende. Außerdem ist sie seit mehr als 15 Jahren im Diözesanvorsitz. Ihre Arbeit im Verein will sie fortführen.
Der Sozialdienst katholischer Frauen ist ein Sozialverband von Frauen in der Kirche. Er bietet Beratung und Unterstützung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe sowie für Menschen in Not- und Konfliktsituationen an. Insbesondere die Hilfe von Frauen für Frauen ist ein Schwerpunkt des Konzeptes.
Im Rückblick stand der SkF vor einer großen Herausforderung, als die katholische Kirche 2001 entschied, dass die katholischen Stellen nach einer Beratung keine gesetzlich geforderten Scheine (nach Paragraf 218 StGB) mehr ausstellen durften, die einen Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei machen. Seit 1977 bietet der Verein mit der Schwangerenberatung „Rat und Hilfe“ Unterstützung an. Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Konfliktberatung richtet sich der SkF konzeptionell neu aus und stellte den Schutz des Lebens von Mutter und Kind in den Fokus aller Bemühungen.
Der Verein ist auch in politischer Hinsicht sehr engagiert. „Das geht so weit, dass wir bei bundesweiten Gesetzgebungsverfahren angefragt werden“, sagt Dietz. Neuerdings zum Prostituiertenschutzgesetz ist der Verein involviert.
„Ein Bereich, der mir immer besonders wichtig war, ist unser Mädchenwohnheim. Nach 20 Jahren Kampf haben wir endlich die Bewilligung der Stadt, als richtige Mutter- Kind-Einrichtung arbeiten zu können“, sagt Dietz stolz. Das klingt nach einem erfolgreichen Ende ihrer Vorstandszeit.