Großdemo in der Landeshauptstadt Wohlfahrtsverbände aus Krefeld schlagen in Düsseldorf Alarm

Krefeld · Caritas und Diakonie in Krefeld machen deutlich: Einsparungen bedrohen die Angebote im sozialen Bereich. Bei einer Großdemo in Düsseldorf versammelten sich mehr als 20.000 Menschen.

 Nicht nur in Düsseldorf wurden Zeichen gesetzt: Unter anderem vor der dem Hansa-Haus in Krefeld versammelten sich Caritas-Mitarbeiter.

Nicht nur in Düsseldorf wurden Zeichen gesetzt: Unter anderem vor der dem Hansa-Haus in Krefeld versammelten sich Caritas-Mitarbeiter.

Foto: Caritas Krefeld

Es muss überwältigend gewesen sein: Erwartet wurden in Düsseldorf 5000, am Ende waren mehr als 20 000 Menschen einem Aufruf der Wohlfahrtsverbände in NRW gefolgt. Mit einer großen Kundgebung vor dem Landtag setzten sie ein Zeichen, mehr Kürzungen im sozialen Bereich seien nicht mehr verkraftbar. Unterstützung kam dabei auch aus Krefeld: Unter anderem Caritas und Diakonie beteiligten sich an dem mehr als deutlichen Weckruf. „Das alles betrifft uns und unsere Angebote genauso, wie andere Wohlfahrtsverbände – vor allem aber geht es zulasten derjenigen, die bei uns Hilfen suchen“, schrieb die Caritas in Krefeld bei Facebook. Würden weiter in Landes- oder Bundeshaushalt gekürzt, drohe etwa eine Reduzierung von Öffnungszeiten oder gar die Schließung von Angeboten. Teilweise könne ausgerechnet werden, in welchem Maße Angebote eingeschränkt werden müssten, wenn weiter Mittel gekürzt würden.

Rund zehn Mitarbeiter der Caritas aus der Region waren nach Düsseldorf gereist. „Applaus reicht nicht aus“, war auf einem Banner zu lesen, das das Caritas-Team mit in die Landeshauptstadt genommen hatte. Auch vor der Caritas-Zentrale im Hansa-Haus und bei vielen weiteren Einrichtungen gab es Aktionen mit entsprechenden Plakaten. In vielen Fällen könnten die Beschäftigten nicht einfach ihre Arbeit niederlegen und zu einer Kundgebung fahren, etwa die Mitarbeiter der Altenheime. Die Diakonie war mit rund 30 Mitarbeitern in Düsseldorf. Es sei deutlich geworden, dass die Menschen keine Lippenbekenntnisse mehr hinnehmen möchten, sondern Taten sehen wollen, sagte Karsten Ludwig, Pressesprecher der Diakonie in Krefeld und Viersen unserer Redaktion. Die Personalkosten würden in einigen Bereichen „weg galoppieren“, ohne dass sie entsprechend durch Landesmittel refinanziert würden. Die Verbände hätten keine großen Rücklagen, um das abzufedern. „Es geht um die Zukunft unserer sozialen Dienste und um die Menschen, die darauf angewiesen sind“, hatte der Krefelder Diakonie-Geschäftsführer Ludger Firneburg erklärt.

In eine ähnliche Richtung ging ein Video, dass der offene Kinder- und Jugendtreff Marienburg der Caritas bei Instagram zeigte: „Zu viele Aufgaben für zu wenige Hände und Köpfe“.