Wolf zurück am Niederrhein

Die Ausstellung im Krefelder Zoo bis Ende Mai soll die Angst vor dem Raubtier nehmen und eine gewisse Akzeptanz aufbauen.

Foto: Dirk Jochmann

Grau, groß und wild: Eigentlich sollte die Ausstellung „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ im Krefelder Zoo dazu dienen, mehr Akzeptanz und Verständnis für den Wolf aufzubringen. Doch die kleine Feier, exakt einen Tag nach dem Tag des Wolfes, war überschattet durch Nachrichten aus dem Schwarzwald: In Bad Wildbach hatte ein Wolf über 40 Schafe gerissen haben. Zoodirektor Wolfgang Dreßen, Josef Tumbrinck als NRW-Landesvorsitzender des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und Projektleiterin Katharina Stenglein bedauerten den Vorfall, als eine kleine Schar Zoo- und Naturfreunde in der Zooscheune zusammentraf. Die drei Referenten sprachen davon, dass es wohl inzwischen 800 Wölfe in Deutschland gebe und die Bevölkerung dies größtenteils akzeptiere.

Nordrhein-Westfalen sei im Vergleich zu den östlichen Bundesländern aber noch „kein Wolfsland“. Josef Tumbrinck: „NRW wird von einzelnen Wölfen durchwandert, sie sind hier noch nicht heimisch, aber es kann in Zukunft dazu kommen.“ Deshalb plädierte er mit Katharina Stenglein für Akzeptanz.

Wolfgang Dreßen ebenso: „Wir müssen für eine Akzeptanz sorgen, den Menschen die Angst nehmen und aufklären“. Der richtige Ort, so betonte der Zoodirektor, sei dafür der Zoo. Die Ausstellung zeigt einen ausgestopften kräftigen großen Wolf, der in Münster gefasst wurde. In diesem Jahr sei laut Nabu ein Wolf viermal am Niederrhein gesehen worden, möglicherweise handelt es sich um dasselbe Tier. In zehn Koffern, auf Baumstümpfen montiert, gibt es Informationen. Sie sind interaktiv gestaltet. So fasst der Koffer mit dem Titel „Wildtier- und Wolfsknigge“ zusammen, wie man sich bei der Begegnung mit einem Wolf verhalten soll: Am besten das Tier laut und streng ansprechen, sich großmachen und selbstbewusst langsam zurückgehen.

Denn NRW ist, wie die Nabu-Vertreter mitteilen, Wolfserwartungsland. Der Wolf, seit 150 Jahren in Deutschland nahezu ausgerottet, ist extrem anpassungsfähig. Er braucht Nahrung, Wasser und Rückzugsgebiete. Die kleine Ausstellung in der Zooscheune ist noch bis Ende Mai zu sehen.