Der nächtliche Anrufer

Schlafwandlerische Ausflüge bestreitet W. Zetti seines Wissens nicht. Und Arbeiten des Nachts braucht er erst recht nicht.

Dennoch begrüßte ihn jetzt ein sichtlich gerädeter Kollege mit den Worten: „Du hast mich heute morgen um 4.30 Uhr aus dem Tiefschlaf geholt, als du mich auf dem Handy aus dem Büro angerufen hast.“

Doch dort war W. Zetti beileibe nicht. Also ein böser Traum? Mitnichten. Ein Blick auf das Handydisplay zeigte eindeutig die richtige Durchwahl — und die frühe Uhrzeit. Ein Blick auf den Schreibtisch verriet dann doch den wahren Anrufer.

Es war die Putzfrau, die beim Staubwischen unbeabsichtigt die gespeicherte Rufnummer gedrückt hatte. Seit heute klebt auf dem Telefon der Zettel: Nur angucken, nicht anfassen.