Polizei Zahl der Kinderunfälle ist gesunken
Krefeld · Bilanz 2018 sind laut Polizei Krefeld auch weniger ältere Menschen im Straßenverkehr verletzt worden.
Obwohl es im Jahr 2018 auf Krefelds Straßen 8677 mal gekracht hat, haben Polizei und Stadt in den vergangenen Jahren viel bewegt, um diese sicherer zu machen – insbesondere für Kinder und Jugendliche. So zeigt die Verkehrsunfallbilanz der Polizei, dass im vergangenen Jahr nur 73 Kinder einen Unfall hatten – 2005 lag die Zahl noch bei 131. Hinzu kommt, dass 2018 keines der vier Todesopfer im Straßenverkehr ein Kind war. „Das sind gute Zahlen“, zeigt sich Polizeipräsident Rainer Furth erfreut.
Polizeipräsident nimmt Stadt
bei Bau von Spiegeln in die Pflicht
Gleichzeitig erinnert Krefelds oberster Ordnungshüter die Verwaltung daran, endlich mit der Installation von sogenannten Trixi-Spiegeln in die Gänge zu kommen. Laut Furth gebe es kaum ein günstigeres Mittel, um Straßenzüge und Kreuzungen noch besser einsehbar und damit sicherer zu machen.
Ebenfalls seit Jahren im Blick hat die Polizei die Präventionsarbeit mit Senioren im Straßenverkehr. So verletzten sich 2018 lediglich 110 Personen über 65 Jahren. 2017 waren es 141. Währenddessen stieg die Zahl der Stürze oder Zusammenstöße mit Pedelecs von 17 auf 29. „Das Fahren mit einem E-Bike birgt aufgrund der erreichten Geschwindigkeiten besonderes Gefahrenpotential“, sagt Holger Klein, Leiter der Direktion Verkehr.
Ein großes Problem bleiben laut den Beamten Personen, die nach Unfällen schnell das Weite suchen, ohne Polizei oder Rettungskräfte zu alarmieren „Das ist einfach charakterlos“, ärgert sich Polizeipräsident Rainer Furth. 1834 mal seien Menschen in Krefeld nach einem Zusammenstoß vom Tatort geflohen. 2017 waren es nur 1730 Fälle. In Situationen, in denen es sogar zu Verletzungen kam, machten sich 85 Fahrer aus dem Staub.
„Die Ausreden sind oft die gleichen. Oft stehen die Flüchtigen unter Drogen- oder Alkoholeinfluss, haben keine Autoversicherung oder das Auto ist von den Eltern geliehen. Dreiviertel der Leute erwischen wir“, sagt Furth.
Fehler beim Abbiegen
führen zu vielen Kollisionen
Weniger drastisch stiegen die Zahlen anderer Vekehrsstraftaten. So nahmen sowohl das Fahren ohne Fahrerlaubnis zu (265 Fälle) als auch die Delikte Alkohol-(127) und Drogen (86) am Steuer zu. „Unserer Auffassung ist dies vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Kollegen bei den Kontrollen durch eine professionellere und spezialisiertere Herangehensweise einfach mehr Alkohol- und Betäubungsmitteldelikte im Straßenverkehr ermitteln können“, berichtet Klein.
Die Hauptursache für Unfälle in Krefeld bleibt das Missachten von Verkehrsregeln beim Abbiegen. In 294 Fällen führte falsches Abbiegen zu einem Zusammenstoß. 214 mal kam es nach Nichtbeachtung der Vorfahrtsregel zu einem Unfall. „Wir beobachten vor allem im Innenstadtbereich immer wieder, dass viele Verkehrsteilnehmer sich nicht an die vermeintlich einfachen Vorschriften halten“, erklärt Polizeirat Klein.
Obwohl die Polizei allein 2101 Auto- und 852 Radfahrer erwischte, die während der Fahrt durch die unerlaubte Nutzung von elektronischen Geräten wie Handys oder Tablets abgelenkt wurde, gab es nur sechs Fälle, in denen dieses Verhalten auch ursächlich für einen Unfallhergang war. „Es ist unheimlich schwierig, den Verursachern nachzuweisen, dass sie kurz vor dem Auffahrunfall beispielsweise das Handy benutzt haben und dadurch abgelenkt waren“, sagt Klein. Die Dunkelziffer liege laut dem Polizeirat deutlich höher.