Zeugin soll Eifersucht als Tatmotiv widerlegen

Überfall auf 33-Jährigen soll von langer Hand geplant worden sein. Verlobte eines mutmaßlichen Täters verweigert die Aussage.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Man habe ganz spontan aus Eifersucht gehandelt: So wollen die beiden wegen schwerer Körperverletzung und Raubes angeklagten Männer S. (42) und St. (41) aus dem Krefelder Drogenmilieu ihre Tat vom Krefelder Amtsgericht verstanden wissen. Danach hatte das spätere Opfer M. (33) sich vor einem halben Jahr am Theaterplatz mit Heroin versorgt und sei dann mit der Verlobten W. (36) des einen Täters zum gemeinsamen Konsum in deren Wohnung gegangen.

Dann ging alles ganz schnell, so M. vor Gericht. „Ich saß auf dem Sofa, als die beiden plötzlich hereinstürmten. Sie verprügelten mich, einer versetzte mir Stromschläge mit einem Elektroschocker, der andere bedrohte mich mit einem Messer. Danach fehlten mir zwei Handys, Beruhigungsmittel und rund 300 Euro.“ Seine Verletzungen wie Strommarkierungen und Prellungen belegen ärztliche Gutachten und Fotos.

Die 36-jährige als Zeugin geladene W. sagte aus, dass sie sich nach dem Überfall auf M. von dem Angeklagten getrennt habe. Aber weil nun doch wieder alles gut sei und man sich wieder verlobt habe, wolle sie nun von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Eine überraschende Wende nahm die Verhandlung, als das Opfer M. dem Richter erklärte, dass der Überfall auf ihn nichts mit Eifersucht zu tun hatte. Vielmehr sei die Tat länger geplant gewesen, so M. „Eine Bekannte erzählte mir, dass sie mich schon zwei Wochen vor dem Überfall in ihre Wohnung locken sollte. Die beiden Angeklagten wollten das so. Da wollte sie aber nicht mitmachen.“ Er gab Namen und Adresse der Frau an. Sie soll auf Antrag des Staatsanwalts Ende Dezember gehört werden.