Krefeld Zoo-Brücke: Abriss nicht möglich
Die sanierungsbedürftige Querung im Tierpark ist elementarer Bestandteil des Fluchtweg-Konzepts der Grotenburg.
Krefeld. Der Zoo und die Grotenburg — eine Verbindung auf engem Raum, wie sie heute nie und nimmer mehr konzipiert würde. Aber es gibt sie — die Tiere und den Fußball, die sich nicht wirklich vertragen mit ihren Interessen und Ansprüchen. Und doch sind sie miteinander irgendwie verbunden. Über die Zoo-Brücke. Sie ist sanierungsbedürftig. Sie ist zudem Einlass-Tor für Einbrecher in den Zoo. Und sie soll daher, so zuletzt die Forderung in der Bezirksvertretung Ost, gesperrt werden. Auch an einen Abriss müsse man denken.
Das aber wird Wunsch bleiben. Ist nicht möglich. Die Zoo-Brücke ist elementarer Bestandteil des Sicherungs-Konzeptes der Grotenburg. Die Brücke ist als Fluchtweg für die Besucher der Nordtribüne gedacht. Das bestätigte Sportdezernet Thomas Visser unserer Zeitung: „Sie kann nicht abgerissen werden.“ Auch nicht gesperrt werden. Die Verwaltung arbeite aktuell diverse Fragen zur Brücke ab: Sicherheit, Sanierung, überregionaler Radweg, Grünverbindung und Erschließung, Fluchtweg Grotenburg. Involviert sind die Fachbereiche Sport, Tiefbau und Grünflächen. Die Nordtribüne wird schon in drei Wochen beim Testspiel des KFC Uerdingen gegen Bundesligist 1. FC Köln gut gefüllt sein. Auch dafür muss die Zoo-Brücke als Fluchtweg bereitstehen.
Die Zoo-Brücke ist seit Wochen in der Diskussion, weil sie für Einbrecher einen willkommenen Zugang in den Zoo bietet. Freilich verbotswidrig. Über die Brücke kommt man in den Zoo, wenn man sich von ihr abseilt. Einbrecher hatten so auch Tiere entwendet. Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen sagte jüngst in der Bezirksvertretung Ost: „Die Situation wird von Jahr zu Jahr dramatischer. Im April und Mai hat es vier massive Einbrüche und einen Versuch gegeben.“ Dadurch seien vor allem Sachschäden entstanden.
Für Visser ist der Missstand nicht wegzudiskutieren. Der Dezernent sagt aber auch: „Wer in den Zoo einbrechen will, wird das auch dann tun, selbst wenn die Brücke das nicht mehr ermöglichen würde.“ Als Lösung bietet sich aktuell eigentlich nur eine komplette Überdachung der Zoobrücke an. Dies würde dann den Weg der Einbrecher in den Zoo nicht mehr ermöglichen. Für die Grotenburg jedenfalls ist sie nicht wegzudenken.
Laut Sportdezernent Visser hat die Grotenburg aktuell eine Kapazität von 13 000 Besuchern — bei gesperrter Osttribüne. Die UWG sieht insgesamt eine gute Tendenz bei der Grotenburg. Ratsherr Andreas Drabben sieht die Entwicklung zur Öffnung der lange gesperrten Osttribühne, jene mit der Anzeigentafel, durchaus optimistisch: „Es tut sich was.“
Seit Jahren ist sie gesperrt, weil die Wellenbrecher nicht dem normierten Sicherheitsabstand entsprechen. Vom Modell, zusätzliche Wellenbrecher mit einem Spezialkleber auf den Stufen zu montieren, hat die Verwaltung Abstand genommen. Nicht sicher genug. Nicht ausreichend erprobt.
Daher wird jetzt geprüft, so Visser, ob die Wellenbrecher ausreichend Halt hätten, wenn sie in die Tribünenstufen gebohrt und dann mit Beton ausgegossen würden. Der Sportdezernent sagt: „Wir verstehen das Begehren der Fans. Die Osttribüne war immer ihr Platz. Das hat auch eine emotionale Komponente. Dem wollen wir Rechnung tragen.“
Beauftragt damit ist die Firma Stanka Landschaftsarchitektur aus Krefeld. Die wirbt auch auf ihrer Internetseite mit dem Hinweis: Landschaftsarchitektur prüft im Rahmen eines Konzeptes die Reaktivierung der Osttribüne am Grotenburg-Stadion in Krefeld.
In welchem Zeitrahmen eine Lösung entwickelt wird, ist aktuell nicht absehbar.