Gesamtschule Kaiserplatz Zweisprachig lernt sich’s besser

Uni Köln präsentiert in Lehrer-Konferenz eine Studie mit 300 Schülern. Die Gesamtschule Kaiserplatz gilt als gutes Beispiel.

Schüler der Gesamtschüler Kaiserplatz haben gut abgeschnitten.

Schüler der Gesamtschüler Kaiserplatz haben gut abgeschnitten.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Das erfreuliche Fazit einer Studie mit zweisprachig unterrichteten Schülern vernahm das Lehrerkollegium der Gesamtschule Kaiserplatz zuletzt bei der Lehrerkonferenz. Eva M. Knopp, Leiterin des Sprachlabors an der Universität Köln, präsentierte die Ergebnisse eines bilingualen Vergleichs mit Schulen in Düsseldorf, Köln, Krefeld, Wuppertal und Thessaloniki.

Untersucht wurde, wie sich 300 in Deutsch und Griechisch unterrichtete Schüler sprachlich und kognitiv entwickelt haben — im Vergleich der Schulen untereinander sowie zu den monosprachlichen Bildungszweigen. Die Studie datiert aus dem Jahr 2013 und kommt zu dem Ergebnis, dass das zweisprachige Programm die bildungssprachliche Kompetenz der Schüler in beiden Sprachen unterstützt und das Ausdrucksvermögen verbessert. Im Wortschatz wurden keine signifikanten Unterschiede der an den NRW-Schulen zweisprachig unterrichteten Kinder festgestellt, wohl aber in der kognitiven Entwicklung, und zwar speziell bei den Schülern der Gesamtschule Kaiserplatz.

Unter anderem wurde die schriftliche Kompetenz gestärkt, vor allem in der schwächeren der beiden Sprachen. Die Koordination von sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten wurde außerdem durch das zweisprachige Erzählen von Geschichten gefördert. Eine interessante Nebenerkenntnis ist, dass sich zweisprachig aufwachsende Kinder auch beim Erlernen weiterer Sprachen leichter tun.

Eva M. Knopp und Kollegin Anja Leist-Villis sehen den Vorteil für die Krefelder Schüler darin, dass die zweisprachige Vermittlung voll in den Unterricht integriert ist und nicht getrennt, etwa nachmittags erfolgt. Das gilt an der Gesamtschule Kaiserplatz sogar für die naturwissenschaftlichen Fächer. „Es ist wissenschaftlich nicht beweisbar, aber naheliegend, dass diese Unterrichtsform den Unterschied ausmacht“, sagt Leist-Villis.

Das bestätigt Griechischlehrerin Diamantoula Baka aus ihrer täglichen Praxis. Sie unterrichtet Biologie, Chemie und Physik in ihrer Modellklasse komplett in Deutsch und Griechisch. „Die Kinder mit deutschen wie mit griechischen Wurzeln profitieren davon gleichermaßen“, sagt sie. Das stärke nicht nur das kognitive Denken, sondern auch die gegenseitige Hilfe beim Lernen und sei für die Kinder eine Bereicherung. Sie hofft inständig, dass das Modell fortgeführt wird.