Aktionstag: 62 Firmen helfen Vereinen
Unter dem Motto „Starke Gemeinschaft Erkrath“ vereinbaren Unternehmen und Einrichtungen Kooperationen.
Erkrath. Es war eine wahrhaft hitzige Veranstaltung, die der Wirtschaftskreis Erkrath am Mittwoch auf die Beine gestellt hat. Bei gefühlten 40 Grad trafen Unternehmer auf der Projektmesse zur Aktion „Starke Gemeinschaft Erkrath“ auf Repräsentanten von Erkrather Einrichtungen, um sich für den 20. September zu verabreden.
„An diesem Aktionstag werden von gut 62 Firmen — und es kommen immer noch welche dazu — Mitarbeiter freigestellt, damit diese bei sozialen Projekten in den Einrichtungen helfen können“, erklärte Lutz Leßmann (46) vom Wirtschaftskreis.
Städte wie Trier und Mainz haben einen solchen Projekttag bereits erfolgreich durchgeführt, für Erkrath wird es das erste Mal sein. „Unser Ziel ist, dass sich für mindestens 42 Projekte interessierte Unternehmen finden, also jede Einrichtung mindestens ein Projekt verwirklichen kann“, sagte Leßmann. Ein zu erreichendes Ziel, denn trotz Hitze war die Atmosphäre gut.
Auch Ellen Spora (55) vom Turn- und Sportverein Hochdahl 64, der mit drei Projekten dabei ist, war begeistert: „Die Veranstaltung hier ist eine super Idee, um noch näher zusammenzurücken. Ich wusste auch gar nicht, dass es so viele Unternehmen in Erkrath gibt.“
Einer von ihnen war Olaf Grau (52). Mit seiner Dachdeckerfirma, der Grau GmbH, wird er im September die städtische Kindertagesstätte St. Katharina mit sechs Mitarbeitern unterstützen. „Wir werden dort einen Weidentunnelbau aufstellen, unter denen die Kinder spielen können und die Graffitis an der Eingangsmauer überstreichen.“ So wurde dieses Versprechen auch direkt besiegelt.
Jedes Mal, wenn eine Einrichtung einen Unternehmer für ein Projekt begeistern konnte, wurde eine blaue Karte an den Stand geheftet. Dies signalisierte den Helfern vom Wirtschaftskreis, zügig mit einem iPad vorbeizukommen und die Vereinbarung auch offiziell mittels einer speziellen Software zu bestätigen. Verkündet wurde das dann mit einem lauten Gong, der schon einige Minuten nach dem Start der Messe das erste Mal erklungen war und von da an immer wieder ertönte.
Dass die Projektmesse jedoch noch mehr bieten konnte, als eine reine Vermittlung zwischen Unternehmern und Einrichtungen, das erlebte Diplom-Sozialpädagoge Hüseyin Colak (39) vom Kinder- und Jugendzentrum.
„Für unser Projekt ‚Aktenzeichen XY ungelöst’ wollten wir in Kontakt mit Unternehmen kommen, die uns bei der Erstellung von Flyern helfen können. Doch auch mit anderen Einrichtungen konnten wir uns schon kurzschließen.“ Darunter sei etwa ein Künstlerverein, mit dem man sich durchaus vorstellen könne, in Zukunft zusammenzuarbeiten.
„Aber ich bin mir sicher, schnell einen Unternehmer zu finden, der uns auch bei unserem eigentlichen Projekt helfen kann. Die dadurch gesparte Zeit können wir dann nämlich in die Jugendlichen investieren“, sagte Colak weiter.
Auch Jürgen Trostdorf (58), Sport- und Chemielehrer am Gymnasium Hochdahl, ist zuversichtlich: „Wir sind mit drei Projekten hier. Es werden sich bestimmt noch Unternehmer finden, die uns etwa dabei helfen können, die Innenhöfe auf Vordermann zu bringen.“ Die Mittel der Schule seien begrenzt, die Hilfe der Unternehmen vor Ort daher mehr als willkommen.
Doch hört man sich um, dann soll die Hilfe der Firmen keine einmalige Tat sein, sondern gewünscht waren vor allem auch „längerfristige Kooperationen“ — und das auf beiden Seiten. „Nur so können wir Erkrath gemeinsam zu einem noch schöneren Ort zum Leben und Arbeiten machen“, fasste Leßmann zusammen.