„Bierfallen müssen täglich entleert werden“

Andrea Hermanns spricht über Möglichkeiten, Schnecken loszuwerden.

Foto: Pflanzencenter

Erkrath. Sie sind eine Plage. Was wir hegen und pflegen in unseren Gärten, rasieren sie gnadenlos ab: Schnecken! Heute noch saftiges Grün, wird zum kahlen Stängel. Kann man etwas gegen die schleimigen Grünliebhaber unternehmen? Das wollten wir von Andrea Herrmanns vom Pflanzencenter Wächter wissen.

Schnecken sind in diesem Sommer die schlimmsten Schädlinge in allen Hausgärten. Kann man sie überhaupt wirksam bekämpfen?

Andrea Hermanns: Im Prinzip ja, aber man hätte schon im Frühjahr vorsorgen müssen. zum Beispiel mit Schneckenzäunen, -barrieren und frühzeitigem Ausstreuen von Schneckenkorn, und zwar sobald feuchte Witterung auftritt und nicht erst, wenn man die Schnecken sieht.

Es gibt viele Hausmittel, die man vom Hörensagen kennt: zum Beispiel Bierfallen oder Salz. Es gibt sogar Gartenbesitzer, die Schneckenkadaver zur Abschreckung aufspießen. Ist das denn alles Humbug?

Hermanns: Bierfallen und Salz helfen, wobei natürlich darauf zu achten ist, die Bierfallen täglich zu entleeren. Sie beseitigen auch nicht alle Schnecken. Aber Schneckenkadaver zur Abschreckung aufspießen, ist totaler Humbug.

Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die den Schnecken nicht schmecken?

Hermann: Es gibt einiges an winterharten Stauden wie Storchenschnabel, Taglilie, Schwertlilie, Sonnenhut, Schleifenblume. Bei den einjährigen Sommerblühern ist es schon etwas schwieriger, die werden fast alle gefressen. Da empfehle ich direkt bei Pflanzung Schneckenkorn zu streuen.

Und wie schütze ich Gemüse oder Salat vor Schnecken, wenn ich keine Chemie anwenden will?

Hermanns: Da gibt es im Handel verschiedene Schneckenbarrieren aus Kunststoff oder auch Schneckenzäune aus Metall oder auch die beliebten Bierfallen. Ganz neu ist für Töpfe und Kästen eine Schneckenbarriere aus Kupferdraht.

Ist herkömmliches Schneckenkorn eigentlich ungefährlich für Haustiere, Igel und Eichhörnchen?

Hermanns: Man sollte schon darauf achten, dass man wirklich ein biologisches Produkt erwirbt, das auch so ausgewiesen wird. Da bietet der Handel eine Vielzahl von Produkten an.