NRW Gleich zwei Ausstellungen in Erkrath

Erkrath · Zum Wochenende gingen in Erkrath gleich zwei Ausstellungen an den Start: Erne Rühr zeigte ihre „Farbaktionen“ in der Begegnungsstätte Gerberstraße. Werner Rutz und Anne Kohnert sind im Kunsthaus zu sehen.

Oft ist die Hängung der schwierigste Part einer öffentlichen Ausstellung. Barbara Opala-Rühr bei der Vorbereitung ihrer Werkschau.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit gleich zwei Ausstellungseröffnungen stand Erkrath am Freitag ganz im Zeichen der Kunst: In der Caritas Begegnungsstätte an der Gerberstraße hängte Erne Rühr ihre „Farbaktionen“ genannten Werke, die nun während der Öffnungszeiten der Begegnungsstätte zum Betrachten einladen. An der Dorfstraße in Hochdahl fand die Vernissage zur gemeinsamen Ausstellung von Werner Rutz und Anne Konert statt.

Für Erne Rühr oder Barbara Opala-Rühr, wie die vor eineinhalb Jahren nach Hochdahl gezogenen Künstlerin mit „bürgerlichem Namen“ heißt, ist es ihre erste Ausstellung. Dies ist die Voraussetzung, die die „Neander Art Group“ stellt, die damit Künstler in der Gerberstraße die Möglichkeit bietet, „erstmals öffentlich mit ihren Werken in Erscheinung getreten sind“, wie Vorstandsmitglied Lothar Kneip erklärt. Er begleitete die Hängung am Freitagnachmittag.

Werner Rutz und Anne Kohnert stellen im Kunsthaus aus.

Foto: Susann Krüll

Erne Rühr hat bevorzugte „Pouring“-Technik gewählt

Zehn Werke hat Erne Rühr in der von ihr bevorzugten „Pouring“-Technik geschaffen, denn die Formatvorgabe für alle von der Neanderart Group initiierten Ausstellungen lautet: „großformatig“. Bisher habe sie eher auf kleinen Flächen ihre Werke entstehen lassen, bei denen sie bis zu eineinhalb Liter Farbe auf die Leinwand „schüttet“ und nicht mit Pinsel oder Spachtel aufträgt. So entstehen farbenstarke Werke, die an marmoriertes Papier erinnern, die durch die verwendeten Acrylfarbe eine starke Strahlkraft haben.

Am Freitagabend begann im Kunsthaus an der Hochdahler Dorfstraße mit einer Vernissage die zunächst als Einzelausstellung von Werner Rutz konzipierte Schau mit dem Namen „Zwischen Presse und Papier“ mit „Gast: Anne Konert“, so die Flyer zur Ausstellung.

Da Anne Konert unter dem Titel „Grafik in 3D“ ausgewählten Plastiken perfekt mit Rutz‘ Lithographien harmonieren, könnte man denken, dies sei von Anfang an zu geplant gewesen. „Bei einem Grillfest vor gut einer Woche hier am Kunsthaus entstand spontan dies Idee, dass Anne mit mir zusammen ausstellt“, erzählt Werner Rutz.

Für das Foto haben sich die beiden den Bereich ausgesucht, in dem Rutz preisgekrönte Lithografie hängt, die die Welt als in Auflösung befindliches Wollknäuel zeigt. „Meine Installation nimmt mit den, im Draht schweben Kugeln, diese Form auf, mit der ich mich zukünftig noch weiter beschäftigen werde,“ erzählt Anne Konert von ihren zukünftigen Plänen.

Werner Rutz hat sich in seinem künstlerischen Schaffen zuletzt hauptsächlich mit der als „Algrafie“ bezeichneten Variante des Flachdrucks auf Aluminiumplatten verschrieben. „Mich faszinieren die Farbabstufungen und auch die Möglichkeit, dasselbe Motiv in verschiedenen Farben zu drucken,“ erklärt er bei der Vernissage interessierten Besuchern und berichtet, wie seine „Labyrinthe“ genannten Werke ihren Ursprung in der Minotaurus-Sage haben oder er in seinen als Prägedruck gefertigten Serien auf Albrecht Dürer anspielt.

Kunst erzählt eben immer auch Geschichten, vom Künstler angestoßen und beim Betrachten von Besuchern anschließend individuell weitergesponnen.