Bläser spielen Musik von Klassik bis Swing

Unter dem Motto „What a wonderful world“ stimmt das Ensemble des CVJM am Sonntag auf den Frühling ein.

Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Das Alter der Musiker reicht von acht bis 80. Aufgeregt sind vor allem die sieben Jungbläser, die seit 2015 systematisch und zielgerichtet in den Hochdahler Grundschulen rekrutiert, gefördert und ausgebildet werden und zum Teil zum ersten Mal im Konzert mitspielen dürfen. Jungbläser sind aber auch Erwachsene, wie der IT-Fachmann Mirko Feisel und die Kaufmännische Angestellte Tatjana Jachmann, die über ihre Kinder zu Bläser-Begeisterten wurden. Neben Mirko Feisel (Posaune) spielen seine Frau Sandra (Trompete), Tochter Charlotte (Horn) und auch Sohn Jannik (Tuba) mit im Konzert. Und bei den Jachmanns spielt Marc das Euphonium, und der kleine Bruder posiert für das Werbeplakat.

Sabine Osthage, CVJM-Vorsitzende

Die Erwachsenen sind stolz, dass ihre Kinder ihnen den Weg zum eigenen Musizieren gewiesen haben. Aber auch der neunjährige Elias von der vierten Klasse der Grundschule Willbeck ist seit Februar 2017 Jungbläser und darf jetzt zum ersten Mal im Konzert mitspielen. „Sehr viel“, sagt er, halten seine Klassenkameraden von seinem Posaunenspiel.

Richtig viel Geld nimmt der Christliche Verein junger Menschen (CVJM) Hochdahl in die Hand, um die Neuen auszubilden. Drei bezahlte Ausbilder werden beschäftigt. Erster Dirigent und seit zwei Jahren Chorleiter ist Jan Andrees, ausgebildeter Schulmusiker und Komponist. Er dirigiert das Hochdahler Frühlingskonzert jetzt zum dritten Mal. Wenn er nicht unterrichtet, schreibt er Filmmusik. Enge Kontakte pflegt er nach wie vor zu Ronald Büscher, dem früheren Leiter des CVJM-Chors, ebenso wie zu Wolfgang Wurth, dem ehemaligen Leiter des Hochdahler Schülerorchesters und Erkrather Musiklehrer. Sie unterstützen den Chorleiter mit Übungsstunden für die Bläser in vier Leistungsstufen aufgeteilt.

Hinter der gewaltigen Aufgabe, Jugendliche an die Blasmusik heranzuführen, steht engagiert, fest und überzeugt die Vorsitzende des CVJM Hochdahl, Sabine Osthage. Auch sie kam vor etwa 14 Jahren über ihre Tochter zum Blasinstrument. Mit Waldhorn (Tochter), Posaune (Ehemann) und Trompete (Vorsitzende) ist auch die Familie Osthage im Chor würdig vertreten. „Wir sind stolz darauf, dass wir in Hochdahl den Generationenwechsel geschafft haben“, sagt Osthage. Durch die vielen Jungbläser sei „hier der Zug noch nicht abgefahren“.

Getragen vom CVJM-Westbund, dem 300 Chöre mit 5000 Bläsern angehören, werden die Jugendlichen zunächst von blasmusikbegeisterten Pädagogen in den Schulen geworben. Später sorgt der Westbund für Chorwochenenden, an denen gemeinsam gespielt wird, aber auch die Freizeit nicht zu kurz kommt. Die Instrumente für die Jungbläser aber finanziert der CVJM Hochdahl selbst. Und das kostet nicht wenig. Die erwachsenen Bläser zahlen monatlich sechs Euro Mitgliedsbeitrag, die Kinder weniger oder nichts. Ein Teil der Beiträge muss an den Trägerverein abgeführt werden.

6100 Euro muss der Verein jährlich für Personal- und Sachmittel ausgeben. Und darum sind so Spenden wichtig, für die Chorarbeit, für die Anschaffung neuer Instrumente und natürlich auch für die Pflege des „Familienunternehmens“ CVJM Hochdahl.