Buchprojekt will Geschichte der Erkrather Kirchen schildern
In einem Jahr soll ein Buch vorliegen, das die Geschichte der katholischen Gemeinden in Erkrath historisch schildert.
Erkrath. Eigentlich gehörten die Katholiken aus Unterbach und Unterfeldhaus schon immer zur Gemeinde St. Johannes der Täufer. Die Fusion mit der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt zum 1. Januar 2010 ist also keine neue Organisation, sondern ein Rückgriff auf frühere Verhältnisse, in denen auch die Gläubigen aus Millrath und Hochdahl eine Rolle spielten.
Auch sie gehörten zur Erkrather Gemeinde. Ihre Gottesdienste wurden seit dem 16. Jahrhundert in der St. Antonius-Kapelle auf Gut Schlickum und ab 1876 in der St. Franziskus-Kirche in Bruchhausen/Trills gefeiert.
Doch wie fing das geistliche Leben in Erkrath eigentlich an? Welchen Einfluss hatte die Reformation auf die katholische Kirche? Und wie entwickelte sich das jüdische Leben in der Stadt? Fragen über Fragen, die jetzt in einem neuen Projekt beantwortet werden sollen. „Im Zuge der Fusion der Gemeinden Alt-Erkrath und Unterbach kam die Idee auf, die Geschichte der katholischen Gemeinden in Erkrath wissenschaftlich zu erarbeiten“, sagt Pastor Günter Ernst.
Das geplante Buch soll fundiert recherchiert und allgemeinverständlich geschrieben werden. Das versprechen die Macher. Es soll die Entwicklung der Gemeinden von den Anfängen über das Mittelalter, die Reformation und Gegenreformation, die Weltkriege, die NS-Zeit und die Zeit nach 1945 aufzeigen und gleichzeitig einen Überblick über die Geschichte der evangelischen Gemeinden in Erkrath, Unterbach und Hochdahl sowie die jüdische Bevölkerung geben.
Unterstützung für das ehrgeizige Vorhaben bekommen er und sein Hochdahler Kollege Pastor Christoph Biskupek von Stadtarchivarin Erika Stubenhöfer und der Historikerin Karen Bayer. Sie begleiten das Projekt und betreuen die Autoren, um die Erika Stubenhöfer jetzt an den umliegenden Universitäten werben will.
Historiker, die ihre Abschlussarbeiten planen, oder Doktoranden, derer Spezialgebiet eine der im Buch zu behandelnden Epochen abdeckt, können in Aufsätzen ihren Teil zu dem Buch beitragen. „Dafür ist eine Menge Archivarbeit notwendig“, kündigt Stubenhöfer an. Ergänzt werden sollen die Aufsätze um Fotos aus den Gemeinden.
Weil die Kirchengemeinden aber kein Geld haben, um das Buch zu finanzieren, sollen sowohl die Gemeindemitglieder als auch die Bürger und Erkrather Unternehmen, die eine solche wissenschaftliche Arbeit schätzen, um finanzielle Unterstützung gebeten werden.
30 000 Euro, so die aktuellen Berechnungen des für das Buch verantwortlichen Arbeitskreises, müssen für Honorare und Druckkosten eingeplant werden.
„Wir wollen unser Buch zum Weihnachtsgeschäft 2013 vorstellen“, sagt Pfarrer Ernst. Und Pfarrer Biskupek ergänzt: „Das Buch könnte einen Impuls geben, einen Orientierungspunkt bilden. Die Menschen suchen Halt in der Historie.“