Erkrath Junge Klimaschützer wollen auf Kreis Mettmann zugehen

Erkrath. · Die „Fridays for Future“-Gruppe Erkrath möchte Forderungen konkretisieren.

Die Erkrather Ortsgruppe ist bestrebt, sich auch 2020 beim Thema Klimaschutz weiter zu engagieren.

Foto: Krüll

Bei der Erkrather Gruppe der mittlerweile weltweiten Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) ist das Fazit des vergangenen Jahres sehr positiv ausgefallen. Und das neue Jahr 2020 wurde auch schon mit einer Aktion eingeläutet, denn die Erkrather waren Teil des kreisweiten Demonstrationszugs am 3. Januar in
Mettmann.

„Highlight des Jahres 2019 war natürlich unsere erste Freitagsdemo am Nikolaustag in Erkrath“, weist Rahel Bott vom Orga-Team auf die herausragende Aktion ihrer Ortsgruppe hin. „Wir konnten rund 100 Erkrather aller Altersgruppen bewegen, mit uns für Veränderungen auf die Straße zu gehen. Wie wir es uns gewünscht und worauf wir ausdrücklich in unseren Ankündigungen hingewiesen haben, waren Menschen aller Altersgruppen und nicht nur Jugendliche dabei“, so Bott.

Zusammen mit drei Mitschülern des Gymnasiums am Neandertal zeichnet sie für die Gründung der Ortsgruppe im vergangenen August verantwortlich. Obwohl sie das erste Mal am Megaphon den Demo-Zug durch die Stadt dirigiert und die Forderungen nach mehr Umweltschutz artikuliert habe, sei sie weder von Aufregung noch von Angst gepackt worden. Das hat sie dann anscheinend so gut gemacht, dass sie auf der Kreisdemo diesen Job wieder übernommen hat.

Weitere Aktionen sollen bei Versammlung besprochen werden

„Wir haben die einzelnen Aufgaben wie Besorgen der Genehmigung, Organisieren der Technik oder des Zug-Wegs unter den beteiligten Ortsgruppen aufgeteilt“, erzählt Bott, die mitten im Abi steckt. „Es darf aber nicht nur bei Demos auf der Straße bleiben. Wir müssen unsere konkreten Forderungen, wie zum Beispiel die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, auch konkret an die Verantwortlichen beim Kreis herantragen und dranbleiben, damit sich etwas ändert. Und das gemeinsam mit den anderen Ortsverbänden. Allein erreichen wir da in Erkrath nichts“. Weitere Aktionen sollen auf einer für Januar geplanten Vollversammlung besprochen und beschlossen werden.

Rahel Bott und Robin Sachs, beide im Abiturjahrgang, sowie Enya Sanders (elfte Jahrgangsstufe) und Robin Sachs (zehnte Klasse) bilden seit der Gründung der Ortsgruppe im Naturschutzzentrum Bruchhausen den Vorstand. „Wir haben in Karin Blomenkamp vom Naturschutzzentrum nicht nur ein Mitglied, sondern eine aktive Unterstützerin“, erzählt Rahel Bott. Eine der Aktionen der Gruppe war dann auch die Pflanzung eines Apfelbaums in Bruchhausen.

Mit ihrem Einsatz beim Dreck-Weg-Tag, bei dem das Industriegebiet in Unterfeldhaus gemeinsam mit zahlreichen Mitstreitern von Müll befreit wurde, sowie einer Mal-Aktion unter der Bahnsteighalle in Alt-Erkrath hatten die insgesamt 49 aktiven Mitglieder bereits auf sich aufmerksam gemacht. „Viele Leute, die an diesem Sonntag in der Innenstadt unterwegs waren, sind stehen geblieben und einige haben auch zu Pinsel und Farbe gegriffen, um uns zu helfen, das große Banner auszumalen“, erzählt die 18-Jährige Rahel. Neben ihrem Engagement für FFF ist sie auch auch Mitglied der Grünen Jugend. „Zu beiden Organisationen bin ich im Laufe dieses Jahres gekommen. Ich habe mich immer schon für Umweltthemen interessiert und auch zuhause habe ich das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit den Ressourcen von meinem Eltern vorgelebt bekommen“, erzählt sie.

Aber so richtig ‚klick gemacht‘ habe es, nachdem sie mit einer Freundin im Frühjahr zu einer FFF-Demonstration in Düsseldorf gefahren sei. Seitdem hat Rahel Bott einige Freitage in Düsseldorf verbracht, um sich für einen besseren
Klimaschutz einzusetzen.

An den Schulen gibt es keine einheitliche Regelung

„Ich habe dafür aber keinen Unterricht ausfallen lassen, dafür bin ich zu pflichtbewusst und außerdem steht das Abi bevor. Viele unserer Lehrer haben kein Problem damit, diejenigen gehen zu lassen, die an den Freitagsdemos teilnehmen wollen. Besonders meine Lehrerin in Sozialwissenschaften unterstützt uns da voll und ganz.“ Andere Lehrer handhabten das anders. Es gebe keine einheitliche Regelung an ihrer Schule.