Baustellen-Ärger Rätselraten über Haltestellen-Sitze

Erkrath · Fehler beim barrierefreien Umbau der Haltepunkte in Erkrath beschäftigen Politik und Kreisverwaltung. Handicap-gerecht ist die Sache nämlich noch nicht überall.

Nur sehr kleine Leute haben keine Probleme mit den Sitzen an der Haltestelle Jägerhaus.

Foto: Cordula Hupfer

(hup) Die Kreisverwaltung ist derzeit dabei, die Haltestellen im Erkrather Stadtgebiet nach und nach barrierefrei zu machen. Dafür werden die Bordsteinkanten zum verbesserten Ein- und Ausstieg angepasst und ein Blindenleitsystem zur Orientierung für Menschen mit Sehbehinderung im Haltestellenbereich eingerichtet. Doch es geschehen seltsame Dinge beim behindertengerechten Umbau, ist Detlef Ehlert (SPD) aufgefallen.

Bereits vor zwei Jahren hatte er darauf hingewiesen, dass bei der Umgestaltung der Haltestellen Friedhof/Kreisstraße 7 in Alt-Erkrath die Sitzgelegenheiten viel zu niedrig eingebaut wurden. Jetzt ist ihm dieser Mangel erneut aufgefallen, diesmal an der Haltestelle Jägerhaus/Kreisstraße 16 in Hochdahl. „Das sieht aus, als wären die Stege in der Ursprungshöhe einfundamentiert worden“, meint Ehlert. Dies sei auf jeden Fall nicht die Höhe, die vor allem ältere Fahrgäste bräuchten, damit sie auch wieder vernünftig aufstehen könnten. Ehlert hat daher die Kreisverwaltung gebeten, den Fehler schnellstmöglich zu korrigieren.

Die Kreisverwaltung kann sich den Lapsus der von ihr beauftragten Firma auch nicht erklären. Auf Ehlerts Anfrage hin heißt es, die bauausführende Firma sei Anfang Juli auf der Baustelle mündlich und darüber hinaus auch schriftlich angewiesen worden, die Sitzfläche entsprechend der neuen Oberfläche anzupassen.

Doch es gibt ein Problem: Das Unternehmen ist offenbar seit Anfang Mai 2023 in Insolvenz, „sodass die Arbeiten teilweise nur sehr schleppend und unzuverlässig ausgeführt werden“, heißt es von der Kreisverwaltung.

Wann der Mangel beseitigt werde, könne der ungewissen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens wegen nicht vorhergesagt werden. Detlef Ehlert vermutet einen grundsätzlichen Fehler im System, da zwei unterschiedliche Firmen (an der Freiheitstraße war ein anderes Unternehmen im Einsatz) denselben gravierenden Fehler gemacht haben.

(hup)