Hochdahl Ein Haus für alle Generationen

Erkrath · Seit 25 Jahren leben Alt und Jung im Johanniter-Haus an der Hildener Straße in Erkrath-Hochdahl zusammen. Das soll jetzt groß gefeiert werden.

Eva Flader (links), Gabriele Gründker und Ludmilla Sander freuen sich am Samstag auf viele Gäste, die mitfeiern wollen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine besondere Idee lag dem Konzept des Johanniter-Hauses an der Hildener Straße, das im Oktober 1999 eröffnet wurde, zugrunde: „Alt und Jung – Leben unter einem Dach“. Leitgedanke war, generationsübergreifende Angebote unter einem Dach zu vereinen, um das Miteinander von Alt und Jung zu fördern.

So befinden sich im Johanniter-Haus das Wohnen mit Service mit 23 Seniorenwohnungen, eine Begegnungsstätte und auch eine Kindertageseinrichtung. Das gemeinschaftliche Zusammenleben ist stark geprägt von den Angeboten der Begegnungsstätte. Jeder, gleichgültig welchen Alters, ob Bewohner des Hauses oder von außerhalb, kann an Angeboten der Begegnungsstätte teilnehmen – sei es beim wöchentlichen gemeinsamen Mittagessen mit Kindern der Kita, beim Basteln, den Gesellschaftsspielen oder der Sitzgymnastik.

Das Angebot an Geselligkeit, Bewegung, Hirnleistungstraining, Kreativität, Sprache bis hin zu Kochen, Backen und Gartenarbeit richtet sich an alle Generationen. „Der Dialog zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen ist uns wichtig“, betont Kommunikationsreferentin Saskia Koll. „Daher finden regelmäßig generationsübergreifende Feste und Aktionen statt, die das das Miteinander und das Zugehörigkeitsgefühl fördern.“

Die Jahreskreises-Feste werden in fröhlicher Runde vorbereitet und gefeiert. So können sich die Generationen treffen und gemeinsame Anknüpfungspunkte schaffen. „Wir haben das Angebot in der Begegnungsstätte immer mehr erweitert“, sagt Eva Flader, die Leiterin der Einrichtung. „Vor allem in den letzten Jahren sind viele Angebote hinzugekommen, so zum Beispiel die Kaffeezeit im Plauderstübchen und das Kino am Sonntag sowie die Mediensprechstunde, in der wir Seniorinnen und Senioren in Kleingruppen im Umgang mit Handy und Tablet unterstützen.“

Über die Kita der Natur
ein Stück näherkommen

In diesem Frühjahr wurde erstmals ein Busausflug zu einem Spargelhof angeboten. Rund 30 Besucher kommen pro Öffnungstag in die Begegnungsstätte. „Unsere Johanniter-Kindertageseinrichtung befindet sich in der Nähe des Naherholungsgebietes Neandertal und bietet sich für das Kennenlernen der Natur sehr gut an“, sagt Saskia Koll. Die Kita wird von 85 Kindern besucht, davon zwölf unter drei Jahre. Die Kinder sind auf vier Gruppen verteilt. Im August 2009 erhielt die Kita das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“.

Die Kindertageseinrichtung hat sich in all den Jahren konzeptionell stetig weiterentwickelt. „Vor zwei Jahren haben neu möbliert und in den einzelnen Räumen Themenschwerpunkte gesetzt“, berichtet Einrichtungsleiterin Ludmilla Sander. „Damit öffnet sich die Gruppenstruktur noch weiter, denn die Kinder wechseln nach einem gemeinsamen Morgenritual in der Gruppe und dem gruppenübergreifenden Frühstück im Bistro je nach Interesse in den entsprechenden Raum.“

Ziel des Wohnens mit Service ist es, im Alter die Selbstständigkeit und das selbstbestimmte Leben in der eigenen Wohnung zu unterstützen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe vermietet hier 18 barrierefreie Wohnungen an Senioren ab 60 mit Wohnberechtigungsschein und fünf Wohnungen in freier Vermietung. Die Wohnungen sind seniorengerecht, barrierefrei und können mit den eigenen Möbeln eingerichtet werden. Im ersten Obergeschoss steht eine Sonnenterrasse zur Verfügung.

Auch der „Garten der Sinne“ vor der Begegnungsstätte kann genutzt werden. „Vor allem in den letzten fünf Jahren hat sich viel verändert“, sagt Leiterin Gabi Gründker. „Es gibt deutlich mehr Veranstaltungen für die Bewohnerinnen und Bewohner. So können wir dank der Unterstützung der Bürgerstiftung Erkrath jährlich einen kostenlosen Bewohnerausflug anbieten, der sehr beliebt ist, und wir treffen uns monatlich zum Kaffeenachmittag.“

Auch die Corona-Zeit konnte gemeistert werden, dank telefonischen Kontakten, dem Verschicken von Gedächtnistrainings, Bastelanleitungen und Projekten, wie den „Mutmachgeschichten von Alt und Jung“, bei dem jeweils eine ältere Person und ein Schüler zusammen eine Mutmachgeschichte erstellten. „Zu Karneval veranstalteten die Kinder eine Aufführung im Innenhof, die Senioren konnten von den Fenstern aus zuschauen und Kamelle werfen“, erzählt Koll. Das sei auch nach Corona beibehalten worden, weil es so gut ankam.