Nach Bränden in Erkrath Nach Kita-Brand kehrt für Kinder der Alltag zurück

Erkrath. · Nach dem Brand der Kita Lummerland leben sich die Kinder jetzt an drei Ersatzstandorten ein. Bald kommen Container.

Der Spielplatz Feldheider Straße/ Ecke Dahlienweg in Unterfeldhaus bildet für die Kinder der abgebrannten Kita das Außengelände.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Jeden Morgen treffen sich die Kinder der Kita Lummerland zum „Morgenkreis“. Sie erzählen, was gestern passiert ist, was heute ansteht, singen und bekommen etwas vorgelesen. Danach starten sie in den Tag. Diese Tradition ist ungebrochen – trotz des durch den Brand bedingten Umzugs in fremde Räume. Was für Eltern und Betreuer noch ungewohnt scheint, ist für den Nachwuchs mittlerweile ganz normaler Alltag: Die Kinder haben sich eingelebt in ihrer neuen Unterbringung.

„Es ist die Mischung aus Neuem und Altbewährtem, die gewährleistet, dass der Brand in der Einrichtung kaum noch ein Thema ist“, erklärt Gertrudis Kuhn, Leiterin der Kita Lummerland. Es sei wichtig gewesen, Rituale, die es immer gab, auch weiterzuführen – das bringe Sicherheit für die Kinder. Auch die Bezugspersonen sind gleich geblieben. Zusätzlich habe es große Vorteile, dass Kinder oft unbedarft seien und das Umsiedeln eher als „Abenteuer“ ansehen.

Seit Mitte August hat sich die Kita Lummerland mit zwei Gruppen auf die Pavillons der Regenbogenschule sowie jeweils einer Gruppe in der Villa Kunterbunt und in der katholischen Kita Heilig Geist auf der Brechtstraße aufgeteilt. „Die Versorgung aller Kinder ist sichergestellt. Die Leitung hat hierzu mit allen Eltern einvernehmliche Regelungen getroffen“, sagt Maria Steinmetz, Pressesprecherin der Stadt Erkrath. Derzeit werden 66 Kinder an den drei Standorten betreut, weitere fünf befinden sich in Tagespflege.

Kinder sind auf Regenbogenschule und Villa Kunterbunt verteilt

„Die Kinder haben sich schnell eingelebt“, berichtet Kuhn. Bedenken seien eher bei den Eltern zu erkennen, die der Brand mitgenommen habe. Doch auch sie waren Teil der Gruppe aus Helfern, die den reibungslosen Übergang meisterten. „Es war sehr wertvoll zu erfahren, wie groß die Hilfsbereitschaft ist“, berichtet die Leiterin. Die schnelle Problemlösung sei nur durch das gute Zusammenspiel von Awo, Stadt und Eltern möglich gewesen.

Dazu zählt die Herausforderung, neues Spiel- und Bastelmaterial für die Kinder zu organisieren. Eine Elterngruppe ergriff die Initiative und rief Anfang August zu einer Sachenspendenaktion auf. Aktuell sortiere die Awo mit Hilfe der Eltern die Spenden und prüfe, welche Materialien vorliegen und was bald neu angeschafft werden muss. Die Grundausstattung sei jedenfalls gesichert.

Und die könnte noch in diesem Jahr benötigt werden. Im Moment läuft ein Vergabeverfahren für den Bau eines Provisoriums aus Containern auf dem Bolzplatz der Regenbogenschule an der Feldheider Straße. Diese Übergangslösung soll für die vier Gruppen eine Fläche von etwa 725 Quadratmetern bieten, inklusive der Schlaf- und Nebenräume. „Wenn die Vergabe termingerecht erfolgen kann, wird mit dem Beginn der Aufstellung der Container gegen Ende Oktober gerechnet. Wann die Kinder einziehen können, kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht gesagt werden“, informiert Pressesprecherin Steinmetz. Wie hoch die Kosten ausfallen werden, sei aktuell ebenfalls noch ungewiss.