Großeinsatz in Alt-Erkrath Bewohner wird bei Brand gerettet
Erkrath · Das war knapp: In letzter Sekunde hat ein benachbarter Angehöriger der Feuerwehr einen 70-Jährigen in Sicherheit bringen können – kurz vor dem Durchzünden seiner Wohnung in Alt-Erkrath.
Am noch nächtlichen Donnerstagmorgen, um 1.24 Uhr, waren der Löschzug Alt-Erkrath, die hauptamtliche Wache und der Rettungsdienst zu dem Brand in einem achtgeschossigen Mehrfamilienhaus in der Straße „Am Rosenberg“ in Alt-Erkrath gerufen worden. Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs stand eine Wohnung im Erdgeschoss in Flammen. Laut Feuerwehr drohte auch schon eine Ausdehnung des Brands auf das erste Obergeschoss.
Der Mieter der Brandwohnung hatte großes Glück im Unglück: Kurz bevor in seiner Wohnung schlagartig alles in Flammen stand (Durchzündung), konnte der 70-Jährige von einem in der Nachbarschaft wohnenden Feuerwehrangehörigen in Sicherheit gebracht werden – in letzter Sekunde und noch vor dem Eintreffen der alarmierten Feuerwehr. Der Mieter kam mit einer Rauchgasvergiftung davon und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert. Die Einsatzkräfte setzten derweil alles daran, eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern, erst von außen, dann per Atemschutztrupp im Inneren des Gebäudes. Es gelang, den Brand zügig unter Kontrolle zu bringen.
Da ätzender Brandrauch durch offenstehende Türen in das Treppenhaus und durch die Gebäudelüftung bis in die oberen Geschosse gelangte, wurde Vollalarm für die Feuerwehr Erkrath ausgelöst und eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Mettmann sowie ein Löschzug der Feuerwehr Hilden nachalarmiert.
Ebenfalls wurden zahlreiche Rettungsdienstfahrzeuge zur Einsatzstelle gerufen. Denn durch den Rauch bestand auch für die übrigen Bewohner des Hauses eine akute Gefahr. Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hilden unterstützte die Maßnahmen an der Einsatzstelle.
Mit der Hilfe von elf Atemschutztrupps wurden noch rund 50 Personen aus dem Wohnhaus (in der Anfangsphase teilweise mit Fluchthauben) geleitet, teils über Drehleitern und tragbare Leitern von ihren Balkonen. Sechs Personen wurden wegen Anzeichen einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Fünf weitere Bewohner brauchten lediglich eine Behandlung durch den Rettungsdienst. Eine bettlägerige Person musste in ihrer Wohnung von Einsatzkräften betreut werden, die anderen Hausbewohner konnten in ihren Wohnungen bleiben. Im Verlauf des Einsatzes musste umfangreich gelüftet werden, um den Rauch zu vertreiben.
An der Einsatzstelle war extra ein Betreuungsplatz eingerichtet und (als Übergangsquartier) ein Bus und auch noch ein Großraumkrankenwagen der Berufsfeuerwehr Düsseldorf angefordert worden. Für die Verpflegung der Betroffenen mit Getränken und einem Imbiss sorgte das herbeigerufene Erkrather DRK.
Weil das Haus durch den rußhaltigen Brandrauch verunreinigt worden war, konnten die Bewohner nicht in ihre Wohnungen zurückkehren, kamen stattdessen bei Familienangehörigen, Freunden und Bekannten unter. Damit die Bewohner so schnell wie möglich in ihre Wohnungen zurückkehren können, war umgehend eine Fachfirma zur Reinigung der kontaminierten Flächen angefordert worden. Für die Koordinierung der Maßnahmen waren Verantwortliche der zuständigen Wohnungsbaugenossenschaft vor Ort. Bis zum Abschluss der Reinigung mussten acht Bewohner in einem städtischen Gebäude untergebracht
werden.