Kultur in Erkrath Preise für Theaterkarten steigen um einen Euro
Erkrath · Das städtische Theaterprogramm für 2023 bietet ganz unterschiedliche Stoffe, bekannte Schauspieler, Musik, Spannung, Tragik und große Gefühle.
Wurde zuletzt noch ein wenig geklagt (deutlich weniger Abonnements, weniger Einzelkartenverkauf), blickt die städtische Kulturverwaltung nun hoffnungsvoll auf das neue Jahr: Auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch deutlich zu spüren waren, wären nun erstmals wieder mehr Tickets für städtische Kulturveranstaltungen verkauft worden als in den Monaten zuvor, heißt es aus dem Rathaus.
Den allgemeinen Preissteigerungen geschuldet, müssen allerdings auch Theatergänger etwas tiefer in die Tasche greifen. Einzelkarten kosten nicht mehr 22, sondern 23 Euro, und für ein 8er-Abonnement werden statt 123 jetzt 128 Euro fällig. Stabil bleibt die Mischung auf den Bühnenbrettern der Stadthalle an der Neanderstraße – musikalisch, romantisch, traurig und komisch wird es auch 2023 zugehen, immer an einem Mittwoch und immer um 20 Uhr.
Das Theaterjahr beginnt mit einer Musik-Revue, deren Titel so gar nicht zum aktuellen Weltgeschehen passt – und vielleicht gerade deswegen anziehen ist. Die Rede ist von „Himmlische Zeiten“, Nachfolger von „Heiße Zeiten“ und „Höchste Zeit“, mit denen Angelika Mann, Heike Jonca, Bianca Karsten und Laura Leyh stets Erfolge feiern konnten. Besucher der musikalischen Zeitreise erwarten legendäre Songs und Evergreens. Ein Fest des Lebens, der Freundschaft und der Musik soll der Abend werden. Vier Frauen treffen sich zu diesem Zweck auf der Privatstation einer Klinik. Auch wenn sie alle in einer Krise stecken, wird ihre Begegnung zu einer Hymne auf das Leben: „Wonderful World“.
Sowohl tragisch als auch komisch soll es am Mittwoch, 22. Februar, mit „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ in Erkrath werden. Vorlage ist der gleichnamige autobiographische Roman von Joachim Meyerhoff. Der Mann hat einiges erlebt: Nach seiner Kindheit auf dem Gelände einer Psychiatrie und einem Austauschjahr in Amerika wird er Schauspielschüler und zieht in die imposante Villa seiner Großeltern. Doch es läuft nicht rund, ganz im Gegenteil. Der Eleve scheitert, gibt sich die Kante mit den erlesenen Rotweinen von Oma und Opa – nobel geht der Traum zugrunde. Ein Stück voller banaler Alltagsbeobachtungen, bissigem Humor und tragischem Ernst, ganz wie im wirklichen Leben, heißt es in der Ankündigung.
„Non, je ne regrette rien“ oder „Frag nicht, warum ich gehe“: Das musikalische Schauspiel „Spatz und Engel“ am 15. März handelt von der Begegnung von Edith Piaf, dem „Spatz von Paris“, und Marlene Dietrich, berühmt durch den Film „Der blaue Engel“, 1948 in New York. Beide werden Freundinnen, ihre innige Beziehung reichte von künstlerischer Bewunderung bis hin zur Liebesaffäre. Der ihnen gewidmete Theaterabend setzt auf Tragik, Rührung und viele der so ungemein eingängigen Chansons.
Zum Abschluss der Saison geht es noch einmal um das Thema Beziehung, diesmal aber unter ganz anderen Vorzeichen. Marion Kracht und Michael Roll verkörpern in der Komödie „Und wer nimmt den Hund?“ am Mittwoch, 19. April, ein gestandenes Ehepaar, das sich nach dem Auszug seiner Kinder neu finden könnte, wäre da nicht eine junge Nebenbuhlerin. Die Zeichen stehen da schnell eher auf Trennung statt auf Silberhochzeit. Was kann eine Paartherapie bewirken? Die Besucher werden es erfahren.
Für den Theaterbesucher-Nachwuchs wird in Erkrath lediglich an einem Termin etwas getan: Am 25. April, 16 Uhr, spielt das Trotz-Alledem-Theater „Oh, wie schön ist Panama“, Janoschs wohl schönste Geschichte, im Hochdahler Bürgerhaus für Zuschauer ab drei Jahre.