Erkrath will ein Zeichen setzen Orange Day und Hilfe aus der Tüte

Erkrath · Aktion macht auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Hilfsangebote aufmerksam.

Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann mit Brottüten, auf denen Hilfsadressen gedruckt sind.

Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann mit Brottüten, auf denen Hilfsadressen gedruckt sind.

Foto: Stadt Erkrath

(Red) Eine Stadt sieht Orange – dafür wollen die Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann, Bürgermeister Christoph Schultz und weitere Akteure am Samstag, 25. November, um 14 Uhr vor dem Rathaus in Alt-Erkrath sorgen. Gemeinsam mit interessierten Bürgern sowie einer Vertreterin des SKFM Mettmann für das Frauenhaus im Kreis Mettmann und der Allgemeinen Frauenberatungsstelle im Kreis soll dann ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt werden.

Dafür werden zwei Fahnen sowie ein Banner in der Farbe Orange mit dem Aufdruck „Wir sagen Nein! Zu Gewalt gegen Frauen!“ gehisst und aufgestellt. Zudem sind die Gäste eingeladen, sich mit eigenen orangefarbenen Kleidungsstücke sowie begleitenden Beiträgen in den sozialen Medien unter #orangeday zu beteiligen. Der jährliche Orange Day findet immer am 25. November statt und ist ein Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. Die Farbe Orange gilt seit 1991 als Symbol für eine Zukunft ohne Gewalt im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the world“.

Die Erkrather Aktion soll öffentlichkeitswirksam auf das Thema hinweisen und betroffenen Frauen, Mädchen und sich als weiblich identifizierenden Personen Mut machen, sich beim bundesweiten Hilfetelefon 116016 oder bei den Anlauf- und Beratungsstellen vor Ort unterstützen zu lassen. Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein gesamtgesellschaftliches Problem. Dem Bundeskriminalamt zufolge sind 2022 allein im Kreis Mettmann mehr als 1000 Gewalttaten gegen weibliche Personen gemeldet worden. Die Dunkelziffer soll viel höher liegen.

Daher hat Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann als Vertreterin der Gleichstellungsbeauftragten und des Frauenhauses im Kreis erneut die Organisation der sogenannten Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ übernommen. Die Verteilung der 102 000 magentafarbenen Tüten mit den wichtigsten Telefonnummern der Anlauf- und Beratungsstellen der Region wird am 25. November im Rahmen der Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen starten. Zahlreiche Bäckereien, Apotheken, Metzgereien, Kioske, Tankstellen, Vereine und Institutionen machen mit, allein in Erkrath sind 20 000 Tüten vorrätig.

Der Bericht des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, das täglich mehr als 1000 Beratungen durchgeführt hat – nachts meldete sich etwa alle 20 Minuten eine Hilfesuchende bei der Hotline – verzeichnet 2021 für den Kreis Mettmann 952 Straftaten gegen Frauen. 75 davon wurden gemäß Statistik in Erkrath verübt.

(RP)