Aktiv in Erkrath Seniorenrat braucht neue Kandidaten
Erkrath · Das Gremium tagt regelmäßig und setzt sich für die besonderen Belange älterer Bürger ein, ist aber mittlerweile fast um die Hälfte geschrumpft. 2025 stehen die nächsten Wahlen an.
In Erkrath leben mehr als 16 000 Senioren, also Menschen, die ihr 60. Lebensjahr erreicht oder überschritten haben. Sie machen zirka ein Drittel der Gesamtbevölkerung Erkraths aus. Ihre offizielle Interessenvertretung ist der städtische Seniorenrat, der regelmäßig tagt und ein Auge auf die Belange und besonderen Bedürfnisse seiner Klientel hat.
Das Gremium verstehe sich als ziel- und pflichtorientierte Gruppe, die an einem Strang zieht und respektvoll zusammenarbeitet, unterstreicht der Vorsitzende Timo Kremerius, der seit 2014 dabei ist. Er wünscht sich für die Zukunft neue Mitstreiter, da seit der Wahl im jahr 2020 einige geschätzte Seniorenratsmitglieder aus Altersgründen oder weil die Grenze ihrer persönlichen Belastbarkeit erreicht war nicht mehr im Gremium aktiv sind. „Man muss bedenken, dass die Herrschaften über 70 und auch schon über 80 Jahre waren. Ihr Rückzug ist also alles sehr verständlich“, erläutert Kremerius.
Der Seniorenrat wirbt derzeit um neue Aktive und war dafür zuletzt zum Beispiel mit einem Stand auf dem Feierabendmarkt am Bavierplatz vertreten. Der amtierende Seniorenrat bestand nach der Wahl 2020 aus elf Personen und hatte zwei mögliche Nachrücker auf der Liste. Mittlerweile ist das Gremium auf sechs Aktive geschrumpft, berichtet der Vorsitzende, und ergänzt: „Zum Ende der Legislaturperiode werden uns zwei Mitglieder aus gesundheitlichen Gründen verlassen, was wir auch sehr bedauern. Ein Mitglied ist sich noch nicht sicher. Also bleiben der Vorsitzende und sein Vertreter übrig.“
Die Werbetour geht also weiter, denn 2025 steht die nächste Seniorenratswahl an. „Als Vorsitzender kann ich nur bitten: Bewerben Sie sich, wenn sie in einer homogenen Gruppe Ideen zielstrebig umsetzen möchten. Konstruktive Mitarbeit ist gewünscht. Auf den Freizeitmärkten, auf denen der Seniorenrat mit einem Zelt präsent ist, könne Sie die Mitglieder gerne ansprechen“, appelliert Timo Kremerius. Der Seniorenrat arbeite eng mit der Stadtverwaltung zusammen und bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen und Unterstützung für Menschen ab 60.
Von Beratung zu Gesundheitsfragen bis hin zu sozialen Aktivitäten und Freizeitangeboten wären alle Themen vertreten. „Wir sind hier, um zu helfen und sicherzustellen, dass ältere Menschen die bestmögliche Betreuung und Unterstützung erhalten. Hierzu bieten wir regelmäßige Sprechstunden an und sind natürlich auch bei Events in Erkrath sichtbar und ansprechbar“, sagt Kremerius. Die Arbeit werde auf viele Schultern verteilt und jeder nur so stark belastet, dass das Amt auch Spaß mache. Freude an der ehrenamtlichen Arbeit und ein paar Ideen für eine lebenswerte lebenswerter wären ideale Voraussetzungen für Kandidaten, die mitmachen wollen im Seniorenrat.
Das Gremium wird für fünf Jahre gewählt, die Kandidaten müssen mindestens 60 Jahre alt sein. „Nach oben sind keine Grenzen gesetzt und wir machen immer wieder die Erfahrung, dass auch viele deutlich Ältere noch unglaublich fit sind und voller Ideen und Erfahrung stecken. Das gemeinsame Engagement und der Austausch halten ja ebenfalls jung“, betont Kremerius. Der Seniorenrat rufe interessierte Seniorinnen und Senioren dazu auf, sich zu beteiligen und mitzuwirken: „Ihre Erfahrungen, Ideen und Anliegen sind uns wichtig und können dazu beitragen, das Leben älterer Menschen in unserer Gemeinschaft zu verbessern. Wenn Sie sich engagieren möchten und Teil des Seniorenrats werden wollen, zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden. Gemeinsam können wir viel bewirken und eine positive Veränderung für Senioren herbeiführen.“
Wer Vertreter des Seniorenrats erst einmal unverbindlich kennenlernen möchte, kann dies zum Beispiel beim nächsten, vom Gremium angebotenen Pedelec-Training am 24. August von 9.15 bis 14 Uhr auf dem abgesperrten Teil des Parkplatzes ( Park & Ride) am Millrather S-Bahnhof tun. Hintergrund: 2023 verunglückten bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland insgesamt 256 Fahrradfahrer tödlich. Knapp zwei Drittel davon war älter als 45 Jahre. Pedelec-Unfälle mit Personenschaden enden zudem häufiger tödlich als Unfälle mit Fahrrädern ohne Hilfsmotor. Dies hat den Seniorenrat dazu veranlasst, das Angebot der Verkehrswacht Mettmann erneut aufzugreifen und 2024 ein Pedelec Training für Senioren zu organisieren.