Unterfeldhaus Anwohner halten nichts von Fahrradstraße am Millrather Weg

Erkrath · Vor allem der damit verbundene Wegfall der Parkplätze ist Unterfeldhausern ein Dorn im Auge, wie der Bürgermeister beim Stadtteilgespräch erfuhr.

Das Piktogramm auf dem Millrather Weg bedeutet, dass Fahrradfahrer absoluten Vorrang haben.

Das Piktogramm auf dem Millrather Weg bedeutet, dass Fahrradfahrer absoluten Vorrang haben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Gibt es demnächst wieder einen Bankautomaten in Erkrath? Was passiert mit dem Leerstand im ehemaligen Möbelhaus Flamme? Welchen Zweck hat die Fahrradstraße am Millrather Weg? Diese und weitere Fragen wurden beim Unterfeldhauser Stadtteilgespräch mit Bürgermeister Christoph Schultz und rund 40 Besuchern behandelt.

Da klagten zum Beispiel Anwohner des Rückhaltebeckens in Unterfeldhaus über feuchte Keller und Tiefgaragen sowie Risse in den Wänden. Sie sorgen sich, dass ihr Haus abrutschen könnte, dass sich die Gefahr durch Hochwasser und Starkregen massiv verstärken könnte. Eine schwierige Angelegenheit, die nicht innerhalb von wenigen Wochen gelöst werden könne, erklärte Bürgermeister Schultz, als er den dazugehörigen Beschwerdebrief entgegennahm. Sein Sprecher notierte die Anliegen der Bürger. Für einen von Bürgerngewünschten Bankautomaten der Cash Group kann die Stadt aber nichts tun. Die privaten Anbieter haben sich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen.

Zum Thema Umweltschutz hieß es: Im vergangenen Jahr hat die Stadt 200 Bäume gepflanzt, eine Streuobstwiese angelegt, für Wildblumenwiesen gesorgt und den Ausbau der Photovoltaik vorangetrieben. Bisher gibt es Anlagen auf dem Rathaus, dem Forum Sandheide und der Grundschule Millrath. Weitere sind auf dem Campus Sandheide und der Feuer- und Rettungswache geplant.

Auch zum aktuellen Stand der Bauprojekte in Erkrath gab Schultz Auskunft: Die Feuer- und Rettungswache in Hochdahl soll Mitte 2025 fertiggestellt werden. Einen Teil der Fassade kann man bereits sehen. Im Innenbereich werde auch schon kräftig gewerkelt. Der Neubau des Gymnasiums Neandertal wird sich dagegen wegen Bodengutachten verzögern. Der Bau könne frühestens Anfang 2025 starten.

Nachdem der Bürgerentscheid wegen zu geringer Beteiligung gescheitert ist, startet die Vermarkung der Neanderhöhe. Laut Stadt haben bereits einige Unternehmen Interesse bekundet, sich dort anzusiedeln. Beispiele wurden nicht genannt. Auch für das verwaiste Möbelhaus Flamme soll sich ein Interessent gefunden haben, der in die gesamte Fläche investieren will. Es laufen Verhandlungen mit der Stadt, laut Bürgermeister sind Abriss und Neubau geplant.

Wenig begeistert waren die meisten Besucher des Stadtteilgesprächs von der neuen Fahrradstraße am Millrather Weg, vor allem wegen wegfallender Parkplätze. Ein Anwohner beschwerte sich, dass auf der Straße nun nachts gerast werde.

Durch das bisherige Wildparken wären Autofahrer ausgebremst worden. Zudem waren viele verunsichert, welche Regeln man als Verkehrsteilnehmer beachten müsse. Der Bürgermeister erklärte, selbst kein Anhänger der Fahrradstraße zu sein, bittet aber darum, die zweijährige Testphase abzuwarten.

Bei den Bürgern herrschte zudem Unsicherheit in Sachen Verkehrsregeln auf Fahrradstraßen. Grundsätzlich gilt: Radfahrer haben dort absoluten Vorrang, dürfen die gesamte Fahrbahn nutzen und auch nebeneinander fahren. Pkw und Motorräder müssen durch Zusatzschilder explizit erlaubt werden. Es gilt Tempo 30.

Weitere Neuerungen gibt es am Maiblümchen. Zwölf Sozialwohnungen können ab dem 1. Dezember dieses Jahres bezogen werden. Der Quadratmeterpreis liegt bei 6,50 Euro. Am Eselsbach kann man erst im Frühjahr 2025 mit Fortschritten rechnen. Anstatt einer Brücke sind dort Trittsteine geplant. Sie sind kostengünstiger als eine neue Brücke, allerdings nicht barrierefrei, was für Wirbel bei Bürgern und Politik gesorgt hatte.

Horst Feldmann und Wolfgang Haase vom Bürgerverein Unterfeldhaus-Aktiv lobten das Format und betonten: „Bürger müssen auch mal selber aktiv werden“. Der Verein bietet unter anderem ehrenamtliche Solarberatung an und organisiert den Dreck-weg-Tag.

Bei Anregung oder Kritik in Richtung Stadtverwaltung können Bürger sich jederzeit über die Internetseite www.erkrath.de oder über die App „tellme Mängel“ bei der Stadt melden – oder zu den Stadtteilgesprächen oder den öffentlichen Sprechstunden des Bürgermeisters kommen.