Flüchtlinge ins Bürgerhaus
Das Veranstaltungshauswird zum Domizil für 150 Asylbewerber.
Bis heute 18 Uhr hat die Stadt Erkrath Zeit, das Bürgerhaus in Hochdahl für 150 Flüchtlinge herzurichten. Die Bezirksregierung hatte am Mittwochmittag Bürgermeister Arno Werner dazu aufgefordert und dies wie folgt begründet: „Aktuell liegt eine krisenhafte Zuspitzung der Anzahl neuankommender Geflüchteter im Land Nordrhein-Westfalen vor.
Für die Aufnahmesituation in NRW bedeutet dies, dass bereits heute die Kapazitäten in den zentralen Unterbringungseinrichtungen und den Notunterbringungseinrichtungen des Landes vollständig belegt sind.“ Aus diesem Grunde sei das Land Nordrhein-Westfalen gezwungen, auf die Mithilfe diverser Kommunen zurückzugreifen. In einer Verwaltungskonferenz am Mittwoch hatte die Stadt Erkrath beschlossen, auf Grund der Zahl und der Kurzfristigkeit die 150 Flüchtlinge im Bürgerhaus Hochdahl unterzubringen. Dort habe man mehr Variationsmöglichkeiten als in einer Turnhalle, sagte Arno Werner.
„Im Bürgerhaus haben wir verschiedene Ebenen, einen Aufenthaltsbereich, Brandmeldeanlage, drei Notausgänge und viel mehr Toiletten als in der Turnhalle“, zählte Werner die Kriterien auf, die zur Wahl des Bürgerhauses als Erstaufnahmeeinrichtung geführt haben. Außerdem gebe es in der ehemaligen Gaststätte eine Kücheneinrichtung, die dann von den Bewohnern genutzt werden kann.
Der einzige Nachteil, so Arno Werner: Im Bürgerhaus Hochdahl gibt es keine Duschen, dafür aber zahlreiche Waschgelegenheiten. Zum Duschen sollen die Flüchtlinge das fußläufig gelegene Schulzentrum nutzen. Gestern Nachmittag begann die Stadt, das Bürgerhaus mit dem Nötigsten auszustatten. Dazu gehören Betten und Schränke, die zum großen Teil vom Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung gestellt werden. Da die Stadt Erkrath in diesem Fall quasi die Erstaufnahme der Flüchtlinge für das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt, werden die Neuankömmlinge bei ihrer Ankunft zuerst polizeilich erfasst und ärztlich untersucht, ob sie beispielsweise an ansteckenden Krankheiten leiden.
Bürgermeister Arno Werner geht davon aus, dass die Flüchtlinge später auf andere Städte verteilt werden. Wann das aber sein wird, ist noch unklar. Aus diesem Grund hat die Stadt alle geplanten Verstaltungen im Bürgerhaus bis Oktober abgesagt. Die öffentlichen Einrichtungen wie Sternwarte, Bücherei und Volkshochschule jedoch bleiben wie gewohnt geöffnet.