Hochdahler Fotograf gewinnt Jury-Preis der LOKart
Reisefotograf Klaus Sobotta kann nun seine Bilder in Alt-Erkrath zeigen. Irmgard Hamacher freut sich über den Publikumspreis.
Erkrath. 21 Künstlerinnen und Künstler durften an der 21. städtischen Gemeinschaftsausstellung teilnehmen. Mit der Auswahl hat die Jury eine stimmige und abwechslungsreiche Ausstellung konzipiert, die zahlreiche Besucher zur Vernissage in den Lokschuppen zog.
Neben dem reinen „Kunst-Gucken“ bot die Veranstaltung auch diesmal wieder beste Gelegenheit, bekannte Gesichter zu treffen und sich bei dezent im Hintergrund gehaltenen Swing-, Jazz- und Rock’n’Roll-Klängen der Jazz Boys auszutauschen. Gut eine Stunde lang hatten die Besucher dabei Zeit, sich umzuschauen und ihren Favoriten für den Publikumspreis zu wählen.
Die Aufmerksamkeit zog ein riesiges, von den Deckenpfeilern des Lokschuppens bis zum Boden reichendes Objekt aus Plastikfolien auf sich, das ein wenig an einen auf dem Kopfstehenden weißen Plastikweihnachtsbaum erinnerte: Neben kleinformatigen Objekten aus Wellpappe hatte Hyacintha Hovestadt diesmal zusätzlich auf das künstlerische Recycling von Plastik gesetzt.
Irmgard Hamacher
Viele Besucher sahen auch die geschweißten Metallskulpturen von Zlatan Islamovic oder Gerd Clemens als heimliche Favoriten.
Das Rennen machte beim Publikum dann aber ein Gouache-Gemälde der Künstlerin Irmgard Hamacher. „Porträt auf Schwarz II“ hat sie ihr eindrückliches Bildnis eines älteren Mannes mit Brille und Schnauzbart genannt. „Wichtig ist mir, die Seele mit in das Bild zu transportieren“, so Hamacher. Ihr Modell, ein Bekannter, war bei Vernissage und Preisverleihung dabei.
In der Fotografie konkurrierten experimentell und technisch-gestalterisch überzeugende Arbeiten mit sachlich-dokumentarischer Architektur- und Reisefotografie. Klaus Sobotta hat sich der Letzteren verschrieben und sieht sich selbst rein gar nicht als „Künstler“. Umso sprachloser war der seit 22 Jahren in Hochdahl lebende Rentner, dass er den Jurypreis in Empfang nehmen durfte. Dass er damit eine Einzelausstellung in der Alt-Erkrather Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf gewonnen hat, wurde dem überraschten Preisträger erst im Gespräch mit der Presse bewusst.
Sobotta nahm in diesem Jahr zum zweiten Mal an der LOKart teil. Beim ersten Mal habe man ihn dazu „gedrängt“, lacht er. „Bekannte haben immer gesagt: Zeig deine Bilder doch mal öffentlich.“ Sobotta fotografiert das, was er sieht. „Ich arrangiere nichts; die Szene muss mich einfach ansprechen“, erklärte er seine Arbeit. Das Motiv seiner „Deck-Chair-Parade“, eine Reihe sich spiegelnder Liegestühle, fand er auf einer Kreuzfahrt.
Ebenso den „Nebel am Sund“ und „Alle an Bord“. Am Gardasee hielt er in „analog/digital“ zwei Personen fest, die relaxed auf Liegestühlen liegend am See schmökern: eine in einem Buch, die andere im E-Book-Reader.
Wichtig sind Klaus Sobotta bei seinen Fotografien handwerklich saubere Arbeit. Das hob auch Ute Küppersbusch, Jurymitglied und Vorsitzende des Bergischen Künstlerbundes, in ihrer Laudatio hervor und erinnerte an die fotografischen Möglichkeiten, die nur zu leicht Dokumentation und Manipulation verschwimmen lassen.