Hund tötet neugeborenes Lamm
Der erste Ausflug auf die Weide war auch der letzte. Das Ordnungsamt ermittelt gegen Hundehalter.
Erkrath Die Patenkinder waren zum Kaffeetrinken gekommen, anschließend wollten Markus Schink und Jens Krug mit ihnen noch raus auf die Wiese gehen. Dort hatten die beiden Lämmchen an diesem Tag zum ersten Mal Auslauf, gemeinsam mit den beiden Mutterschafen und dem Bock. Doch der Tag endete am Nachmittag gegen 15.30 Uhr tragisch.
Ulrich Löhe, Kreispolizei
Wie es sich genau zugetragen hat, wissen Markus Schink und Jens Krug nicht. Fest steht: Zwei Spaziergänger waren mit ihren nicht angeleinten Hunden auf dem Weg neben der umzäunten Wiese am Kalkmühler-Weg in der Nähe des Eiszeitlichen Wildgeheges unterwegs. Irgendwie schafften es die Hunde durch den Stacheldraht und den stromführenden Draht hindurchzukommen. Mindestens einer der beiden Hunde riss das gerade mal sieben Tage alte Lämmchen, das wenig später an den Verletzungen starb.
„Wir wurden erst auf den Vorfall aufmerksam, als wir vom Fenster aus einen Fremden sahen, der über die Wiese lief“, sagt Jens Krug. Das war der Besitzer eines der beiden Hunde. Der habe große Schwierigkeiten gehabt, seinen Hund einzufangen. Was die beiden Schafhalter den Spaziergängern zugute halten: Sie sind dageblieben und waren selbst schockiert.
Krug und Schink riefen die Polizei. Die notierte die Personalien und leitete den Vorfall ans Ordnungsamt weiter. „Ein getötetes Tier fällt leider nur unter Sachbeschädigung“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe, der den Vorfall vom Sonntag bestätigte. Auch das Erkrather Ordnungsamt ist informiert, weil einer der beiden Hundehalter in der Stadt wohnt. Der werde nun angeschrieben, erklärt Carsten Döhr vom städtischen Ordnungsamt. „Es muss dann geprüft werden, ob dieser Hund eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt.“ Auf den Hundehalter wird zudem ein Bußgeld zukommen. „Dass Hunde Tiere reißen, ist eher ein Einzelfall“, sagt Carsten Döhr. Er kann sich nur an einen Fall vor rund zweieinhalb Jahren erinnern. Damals war ein totgebissenes Reh gefunden worden. Der Verursacher konnte nicht ermittelt werden.
Für Jens Krug ist es vor allem wichtig, dass die Hunde überprüft werden. Der Tod des Lämmchens hat ihn traurig gemacht. Und er gibt zu, die ein und andere Träne vergossen zu haben. Denn Krug und Schink haben ein Herz für Tiere. Als sie in von Düsseldorf ins Neandertal zogen, haben sie sich gleich Tiere angeschafft. Zuerst Hühner, dann kamen Gänse und Kaninchen hinzu und zum Schluss die holländischen Schafe. Im Moment lassen Markus Schink und Jens Krug die Schafe nur ins kleine Außengehege am Stall. „Wir werden den Zaun der Wiese wohl erst abdichten müssen, sonst ist das Risiko zu groß“, sagt Krug. Denn auf den Spazierwegen lassen Hundebesitzer ihre Vierbeiner immer wieder von der Leine. Das dürfen sie in dem Bereich auch. Doch Schink und Krug wünschten sich, dass die Menschen wenigstens auf ihre Tiere achten würden, damit sie nicht auf die umzäunte Wiese laufen.