In die Innenstadt zieht neues Leben
Acht Geschäfte haben in diesem Jahr eröffnet. Die Wirtschaftsförderung hofft, dass weitere Leerstände weichen.
Erkrath. Auch wenn es noch eine Handvoll Leerstände in der Innenstadt gibt — es bewegt sich etwas. Da ist Dorothea Mittemeyer von der Wirtschaftsförderung der Stadt Erkrath ganz sicher. Allein an der Bahn-, Kreuz-, Kirch- und Neanderstraße wurden in diesem Jahr acht Ladenlokale wieder belegt.
„Das freut mich sehr“, sagt Mittemeyer. Unter den Neuen sind allein vier Berufsstarter, denen die Wirtschaftsförderung unter die Arme gegriffen hat. „Wir begleiten und unterstützen sie nach Kräften, damit sie Erfolg haben“, sagt sie.
Dabei ist es nicht mit der Suche des passenden Ladenlokals getan. Mittemeyer weiß auch, wo man Starterdarlehen bekommt, informiert über Businesspläne und weiß vor allem, wer die Ansprechpartner sind.
Auch wenn sich mit Stephan Karrasch nicht der erste Optiker an der Bahnstraße angesiedelt hat, so hat er doch einen besonderen Fokus — und zwar auf Kinder und Jugendliche mit Sehschwäche. Alexander Lerich hat mit seiner VitalWelt, die ihren Kunden Massage, Wellness und Körperarbeit anbietet, die passenden Praxisräume an der Bahnstraße 70 gefunden.
Das Blumengeschäft Hafner an der Bahnstraße, das Maria Hafner aus Altersgründen nach 75 Jahren aufgegeben hatte, ist wieder belebt. Auch eine Neueröffnung: Gabriele Lambertz bietet Kunden in der Blumenwerkstatt an der Kreuzstraße seit diesem Jahr Gestecke an. Gleichzeitig verkauft die ehemalige Mitarbeiterin von Blumen Hafner, Barbara Hildemann, seit August Nelken, Rosen und andere Zierpflanzen.
Ebenfalls neu an der Kirchstraße 4: der ungewöhnliche Mix von Friseur und Friseur und Wohnaccessoires. „Ein ganz spannendes Konzept“, sagt Mittemeyer. An der Kirchstraße 2/Kreuzstraße 30 lässt sich noch dieses Jahr eine Rechtsanwaltskanzlei nieder. Die Seniorentagespflege Erkrath GmbH will noch im Oktober an der Morper Allee 1 eröffnen.
Dennoch werden die Bemühungen der Wirtschaftsförderung so schnell nicht enden. Immer noch ungeklärt ist, wie es im ehemaligen Supermarkt von Kaiser’s weitergeht.
Die leeren Schaufenster dort sind kein Aushängeschild. „Der Eigentümer ist hoch motiviert. Aber wir als Stadt können nur als Mittler auftreten“, sagt Mittemeyer.
Traurig stimmt nach wie vor, dass das wunderschöne alte Kurhaus im Erdgeschoss keine Gastronomie mehr zu bieten hat. „Ich hoffe, dass sich da noch irgendwann einmal etwas entwickelt“, sagt die Wirtschaftsförderin.
Überraschend für viele, auch für die Wirtschaftsförderung, ist die Schließung des Büros von Stin Immobilien an der Neanderstraße, nachdem seit einiger Zeit auch die ehemalige Filiale der Commerzbank nebenan geschlossen ist.
Zum Eigentümer hat die Wirtschaftsförderung bereits Kontakt aufgenommen und hofft auf eine Lösung.