In Erkrath wird das Bauland knapp
Die Stadt hat sich auf die Suche nach Baulücken gemacht. Es stehen nur 8850 Quadratmeter zur Verfügung.
Erkrath. In den meisten Städten gilt beim Neubau von Wohnungen und Häusern ein eiserner Grundsatz. „Innenverdichtung vor Außenverdichtung“ heißt die Zauberformel und meint: Bevor auf der berühmten grünen Wiese vor den Toren der Stadt gebaut wird, sollte man erst mal die Baulücken schließen, die es in fast jeder Stadt gibt. Weil in Erkrath die meisten grünen Wiesen kein Bauland sind, sondern der Erholung und der Landwirtschaft dienen, hat sich die Verwaltung auf die Suche nach Baulücken begeben.
Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung hat bereits im Juli 2013 die Erstellung eines sogenannten Baulandkatasters beschlossen. Ein Baulandkataster bietet die Möglichkeit, nach Vorgaben des Baugesetzbuches Bauflächen/Baugrundstücke oder auch wenig genutzte Grundstücke innerhalb des Stadtgebietes zu erfassen und unter Berücksichtigung des Widerspruchsrechtes der Eigentümer zu veröffentlichen. Im Oktober 2013 wurden insgesamt 123 Eigentümer von 81 Baulücken angeschrieben. Zum damaligen Zeitpunkt haben sich 54 Eigentümer, die Inhaber von 46 Baulücken sind, an der Abfrage beteiligt. Für zwölf Baulücken wurde seitens der Eigentümer „ein verbindliches Interesse an einer Veröffentlichung geäußert“, wie jetzt von Seiten der Stadt heißt.
Das Baulandkataster wurde dann nach Auswertung der Rückläufe und Widersprüche im Amtsblatt der Stadt Erkrath veröffentlicht und ist auf der Homepage der Stadt Erkrath unter der Rubrik Bauen, Planen & Verkehr/Planung & Stadtentwicklung einzusehen. Ergebnis: Die Anzahl der veröffentlichten Baulücken beläuft sich auf insgesamt Elf. Darunter sind drei in Alt-Erkrath und acht Baulücken in Hochdahl. In Unterfeldhaus konnten keine Baulücken aktiviert werden. Die Grundstücksflächen der Baulücken ergeben in der Gesamtsumme 8850 Quadratmeter, davon wiederum 1822 Quadratmeter in Alt-Erkrath und 7028 Quadratmeter in Hochdahl. Diese Flächen können mit etwa 20 bis 25 Wohneinheiten bebaut werden.
Die mit Abstand größten Flächen liegen am Strücker Weg sowie an der Schulgasse in Hochdahl. Dort stehen jeweils 1350 Quadratmeter zur Verfügung. Etwa 925 Quadratmeter gibt es noch am Neanderweg in Hochdahl, alle übrigen Grundstücke bewegen sich etwa um 500 bis 700 Quadratmeter. So wie zwei freie Flächen an der Lukas-Cranach-Straße in Alt-Erkrath (530 Quadratmeter). Das kleinste Grundstück misst 516 Quadratmeter und steht an der Hüttenstraße.
Alle Bauinteressenten wie private Bauherren, Architekten oder Makler können sich unter dem auf der Homepage sowie im Amtsblatt der Stadt Erkrath bekanntgegebenen Kontakt mit dem Fachbereich Stadtplanung, Umwelt und Vermessung in Verbindung setzen. Die Daten der Bauinteressenten werden aufgenommen und entsprechend an die Grundstückseigentümer weitergeleitet. Der Fachbereich Stadtplanung, Umwelt und Vermessung steht mit Bauberatungen begleitend zur Seite. Im Stadtentwicklungsausschuss reagierten die Politiker gemischt auf die Veröffentlichung. Rolf Steuber (FDP), dessen Partei den Anstoß gegeben hatte, sagte, er hätte sich mehr davon versprochen. Helmut Rohden (CDU) und Detlef Ehlert (SPD) fanden die Idee eines Baulandkatasters „grundsätzlich gut“, wobei Ehlert meinte, dass die meisten Baulücken jedem Erkrather eh bekannt gewesen seien. „Nun müssen wir auf die Eigentümer der Flächen zugehen, die wir für baulandkatasterfähig halten“, sagte Ehlert. Die bisherige Arbeit könne nur der Anfang der Innenstadtentwicklung sein.