Jazz: New Orleans lässt grüßen
An drei Sonntagen verwandelt sich der Lokschuppen in eine Hochburg des Jazz.
Erkrath. In New Orleans ist der Jazz um das Jahr 1890 herum erfunden worden. Ihre Blütezeit erlebte die Musik in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Mehr als 100 Jahre später gibt es immer noch Bands, die die Musik genau so spielen, wie sie früher war. Jacky Müller nennt das ganz einfach den „Original Mississippi-Sound“. Unverfälscht, ehrlich und echt, frei von Punk und Soul-Einflüssen, geprägt von Legenden wie Louis Armstrong, der als einer der wenigen Musiker seiner Zeit überhaupt Noten vom Blatt lesen konnte.
Genau diese Art von Musik will Jacky Müller dem Publikum beim 19. Erkrather Jazz-Sommer bieten. An drei Sonntagen, 7./14. und 21. August, verwandelt sich der historische Lokschuppen am Ziegeleiweg wieder in eine Hochburg des Jazz.
Da passt es natürlich gut, dass alle Musiker der „New Orleans Jazz Band of Cologne“ Ehrenbürger der Stadt am Mississippi sind. Die Band, die früher Maryland im Titel trug, macht am 7. August den Auftakt. Im Lokschuppen gibt es etwa 80 Sitzplätze, der Rest der bis zu 600 erwarteten Besucher hat aber durchaus Gelegenheit, die Musik zu genießen. Dank der neuen Lautsprecher-Anlage ist der Sound deutlich besser geworden. Und dann sorgt Ingo Hopmann mit seinem Team vom Restaurant Olive noch für kulinarische Abwechslung. Je nach Stimmung und Wetter kann man zwischen Bratwurst und Nackensteak oder einem leckeren Frühstück wählen. Wer Lust auf Süßes hat, wird beim Kuchenbüfett bestimmt fündig. Erstmals ist auch das Restaurant der Olive am Sonntag geöffnet und bietet den gewohnten Service.
Mit im Boot ist auch die Stadt Erkrath sowie die Kreissparkasse, die den Jazz-Sommer finanziell unterstützt. „Für die Stadt und den Steuerzahler soll am Ende ein Plus-Minus-Null dabei heraus kommen“, sagt Dezernent Ulrich Schwab-Bachmann.
Die Kreissparkasse ist bereits seit 19 Jahren mit von der Partie und hilft unter anderem mit beim Bezahlen von rund 2500 Flyern und Plakaten. Dort können die Erkrather nachlesen, dass am 14. August „Dusty Lane“ zu Gast sind. „Die Band hab ich mehrfach gesehen und mir gedacht, die passen zu uns“, sagt Jacky Müller. Der ehemalige Leiter der Musikschule und leidenschaftlicher Trompeter kümmert sich mit seinen fast 80 Jahren engagiert und motiviert um das Programm. Viele Bands, die er gerne nach Erkrath holen würde, haben aber im August keine Zeit. „Das liegt daran, dass in den Bands meistens Lehrer mitspielen und dann nun mal Schulferien sind“, sagt Müller.
Bei Dusty Lane ist das aber offensichtlich nicht der Fall und so können sich die Gäste auf eine Band freuen, die bereits in den 1960er Jahren in Essen gegründet wurde und ihren ganz eigenen Sound um Pianist Hans Peter im Programm hat.
Den Abschluss bilden und das ist schon ein Klassiker die Lokschuppen-All-Stars. Klar, dass Jacky Müller selbst zur Trompete greift. Ebenfalls ein Klassiker und gerne gesehen: Die klassische Street-Parade. Fast wie in New Orleans.