Es gibt noch Ausbildungplätze
Frei nach dem Motto „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt ...“ suchte die Arbeitsagentur potenzielle Bewerber auf dem Markt auf.
Erkrath. Auf dem Hochdahler Markt war gestern ein Team der Arbeitsagentur zu Gast, das sich um das Thema Wiedereinstieg in den Beruf kümmert. „Wir wollen zu den Menschen kommen, weil wir wissen, dass einige den Weg zur Arbeitsagentur scheuen“, sagt Wolfgang Mai, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Mettmann. Mit dabei hatte er seine Kolleginnen Barbara Engelmann, Anja Kellermann und Tanja Hutz. Sie wollen Fachkräfte ermutigen, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren.
„Wir haben da die stille Reserve im Auge. Das sind im Kreis Mettmann rund drei Prozent der Bevölkerung, die nicht eine Stelle suchen, aber mit dem Gedanken gespielt haben, wieder eine Berufstätigkeit aufzunehmen“. Der Markt in Hochdahl ist da eine gute Gelegenheit, weil man schnell mit den Leuten ins Gespräch kommt. Im Gepäck hatte Wolfgang Mai aber auch die Arbeitslosenzahlen für den Monat Juni. Im Vergleich zum Vormonat ist die Quote mit 6,6 Prozent konstant geblieben. Fast konstant heißt in Zahlen allerdings 170 Arbeitslose mehr. „Das ist für die Jahreszeit nicht außergewöhnlich, weil viele Jugendliche die Lehre abgeschlossen haben und nicht übernommen wurden“, sagt Mai. Die meisten seien aber nur drei Monate arbeitslos und könnten schnell in einen neuen Job vermittelt werden. Hinzu kommen Schulabgänger, die sich zwischen Zeugnisvergabe und Ausbildung, Studium oder beispielsweise dem Beginn eines sozialen Jahres arbeitslos melden.“
Doch gerade für Jugendliche gibt es gute Nachrichten: „Wir haben viele Unternehmen im Kreis, die dringend Fachkräfte suchen“, sagt Mai. So sind der Agentur für Arbeit 908 neue Stellen gemeldet worden. Zum Vergleich: Das sind 11,4 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Es gibt viele Chancen für arbeitssuchende Fachkräfte, eine neue Anstellung zu finden, so Mai.
Insgesamt standen Ende Juni 2844 freie Stellen zur Verfügung. Davon sind 26 Prozent aus dem Bereich Produktion und Fertigung. 21 Prozent der Stellen entfallen auf den Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. Dazu kommen noch einmal 496 in den Bereichen Verkehr und Logistik, Schutz und Sicherheit. Ausbildungsmarkt: Auf 3 105 Bewerber kommen im laufenden Vermittlungsjahr bislang 2 137 gemeldete Ausbildungsstellen. Für rund 31 Prozent der Jugendlichen findet sich rein rechnerisch keine Lehrstelle im Kreis.
Allerdings profitieren die Städte im Kreis von der Nähe zu den umliegenden Großstädten. Bei den Jugendlichen stehen nach wie vor die kaufmännischen Berufe ganz oben auf der Wunschliste. Dicht dahinter nach wie vor der Klassiker als KFZ-Mechatroniker. Gesucht werden aber Altenpfleger, Fachverkäuferinen in Metzgereien und Bäckereien. Wolfgang Mai appelliert an alle Arbeitgeber, noch offene Ausbildungsplätze der Agentur für Arbeit zu melden. Stellenangebote können unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die gebührenfreie Hotline unter der Rufnummer 0800/4555520 mitgeteilt werden.