Kinder traurig: Ihr Kita-Garten ist zerstört
Seit März toben Unbekannte immer wieder ihre Zerstörungswut an der Kita Willbeck aus. Kinder, Eltern und Mitarbeiter sind wütend.
Erkrath. „Ich war froh, dass die Kürbisse bislang verschont geblieben sind, aber jetzt hat es auch die erwischt. Seit Wochen sind hier Randalierer am Werk, jetzt haben sie die Kürbisse aus dem Beet genommen und damit Fußball gespielt, bis nur noch Fetzen übrig waren. Unfassbar“, sagt Cordula Wutscherk, Leiterin der Kita Willbeck, für die der kreisweite Wettbewerb um den stattlichsten Kürbis damit vorzeitig beendet ist.
Cordula Wutscherk, Leiterin der Kita Willbeck
„Die Kinder sind unendlich traurig. Sie haben ja jeden Morgen erst einmal geguckt, ob die Kürbisse wieder ein bisschen gewachsen sind“, erzählt Wutscherk. Seit 1992 arbeite sie in der Kita. Eine solche Serie von Zerstörungen habe sie in dieser Zeit noch nicht erlebt: eingeschlagene Scheiben, zertretene Spielhaus-Türen, umgeknickte Obstbäumchen, beschädigte Lichtkuppeln und jetzt eben die zerfetzten Kürbisse. Siebenmal habe sie seit März die Polizei wegen Beschädigungen rufen müssen. „Die Täter müssen älter sein und kräftig, sonst hätten sie zum Beispiel unsere massiven Bänke nicht einfach versetzen können. Außerdem haben wir Kaffeebecher und Milchdöschen gefunden. Das können wirklich keine Kinder sein, die so etwas hinterlassen und hier ihre Wut austoben“, sagt Wutscherk. An die Eltern der Kita-Kinder wurde schon appelliert, beim abendlichen Gassigang mit dem Hund verstärkt ein Auge auf die Kita zu haben.
Mit von den Kindern gestalteten Flugblättern soll jetzt die gesamte Nachbarschaft auf das Problem aufmerksam gemacht und um Wachsamkeit gebeten werden. Die integrative Kita, die keine Sommerferien macht, liegt mitten in einem Wohngebiet, ganz wunderschön direkt am Haaner Wald, an den der hinter dem Gebäude gelegene Kita-Garten grenzt. Aber die idyllische Lage sei auch ein Problem, meint Wutscherk — unbemerkt von der Nachbarschaft könnten die Randalierer sich dort nach Kita-Schluss austoben und über einen Waldweg, der an einer Tankstelle endet, verschwinden. Der Zaun am Kita-Garten ist zudem nicht hoch, schließlich „wollen wir ja hier nicht wie in einem Ghetto leben“, sagt die Leiterin. Die Polizei fahre schon verstärkt Streife und das Ordnungsamt schaue regelmäßig vorbei. Geholfen habe das bisher nicht. Ginge es nach Udo Kutsche, Polizist und Vater eines Kita-Kindes, würde das gesamte Gelände längst per Video überwacht. Doch darüber herrsche in der Elternschaft keine Einigkeit. Derzeit würden Eltern allerdings überlegen, sich nachts auf die Lauer zu legen, mit Hunden. Denn die üblen Eingriffe in ihren Alltag beschäftigten die Kinder zusehends, viele hätten Angst und kämen mit gemischten Gefühlen, berichtet Leiterin Cordula Wutscherk. Alle Betroffenen, seien traurig und wütend. „Einfach immer nur alles kaputtmachen, dafür fehlt uns jedes Verständnis“, sagt Udo Kutsche.