Erkrath Spannende Fragerunde im Live-Stream

Erkrath. · Die Veranstaltung von Jugend- und Seniorenrat wollte Interesse für die Kommunalwahl am 13. September wecken.

Auch wegen Corona immer schön auf Abstand bleiben – das galt auch für die zweite Veranstaltung von „Erkrath hat die Wahl“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die zweite Auflage von „Erkrath, Du hast die Wahl“ fand jetzt im Bürgerhaus Hochdahl statt. Diesmal standen die Themenkomplexe Klima/Umwelt, Schule/Bildung, Soziales und Kultur/Freizeit im Fokus. Moderator Tobi Wienkes Aufgabe war es, den Vertretern aller Parteien, die sich am kommenden Sonntag, 13. September, zur Wahl für den Erkrather Stadtrat stellen, Antworten und Statements zu entlocken.

Veranstalter waren wie bei der ersten Auflage in der Stadthalle wieder der Jugend- und der Seniorenrat. Die Organisatoren beobachteten die Kommentare im Web und gaben Fragen an die Runde weiter. Die bestand aus Bürgermeister Christoph Schultz (CDU), seinen beiden Herausforderern Jörg Schintze (SPD) und Peter Knitsch (Grüne) sowie Ralf Lenger (FDP), Daniela Laijos (Die Linke), Bernhard Osterwind (BmU) und Patrick Saueressig (AfD). Alle sieben wurden wieder mit einem Video in die „Arena“ geführt, wo es für jeden eine individuelle Frage vom Moderator gab.

Jörg Schintze hat die kommunale Bühne erst kürzlich betreten

So erfuhren die Zuschauer vor Ort wie auch jene, die der Veranstaltung im Internet folgten, zum Beispiel von Jörg Schintze, der erst vor Kurzem für den SPD-Ortsverein auf die lokale Bühne getreten war, dass es für ihn jetzt „quasi von Null auf Bürgermeister“ heiße, wenn er auch in Essen und auf Landesebene ausreichend Erfahrung habe sammeln können.

Bernhard Osterwind gab Auskunft zu der politischen Diskussionskultur der 70er und 80er Jahre: „Da war es auch nicht leichter, die Sitzungen dauerten schon mal bis zum nächsten Morgen um 4.30 Uhr.“ Für FDP-Mann Lenger hatte Tobi Wienke die Frage nach der Unterstützung des CDU-Kandidaten Christoph Schultz für das Bürgermeisteramt parat. „Aus unserer Sicht würden wir uns zersplittern, wenn alle, also auch die kleineren Parteien, einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. So kann man gemeinsam mehr erreichen“, sagte Lenger. Breiten Raum nahm das gerade ergangene Urteil zur CO-Pipeline ein, auf das alle Parteien mit Enttäuschung und Unverständnis reagierten. Dabei wurde in den Wahlkampfmodus geschaltet und mit Kritik und Schuldzuweisungen für die jeweiligen Landesverbände nicht gespart. Auch nicht überein kam man in der Frage nach der Bebauung der Millrather „­Hasenwiese“ mit dem Mehrgenerationen-Projekt, das ursprünglich in der – nun bis auf Weiteres als Ausweichquartier für die Grundschule Sandheide dienenden – alten Realschule Schiedestraße entstehen sollte.

Größeren Raum nahm auch die Diskussion darüber ein, was der beschlossene Neubau des Gymnasiums am Neandertal für die Renovierung oder auch den Neubau der übrigen Schulen bedeutet, während die konsequente Digitalisierung von allen Parteivertretern befürwortet wurde.

Beim Thema Integration herrschte ebenfalls eine – zumindest von der AfD nicht erwartete – Einigkeit, dass hier kein Stillstand herrschen dürfe.

 In Bezug auf die bevorstehende Wahl des Integrationsrates versprachen die (künftigen) Kommunalpolitiker, eine Bitte aus dem Publikum mit in die Verwaltung zu tragen: Die Benachrichtigungen dafür künftig in mehreren Sprachen und nicht nur auf Deutsch zu verschicken, damit auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen die Wichtigkeit erfassen können.