Künstlerin aus Erkrath veröffentlicht ersten Roman

Buch von Claudia Birkheuer heißt „Die Karriere der Christina Siemon“.

Foto: N. Marschall

Erkrath. „Jetzt schreibt sie auch noch“, mag so mancher denken, der Claudia Birkheuer als Malerin kennt. Dabei ist das Schreiben ein Schritt zurück zu ihren Wurzeln. Denn die Erkratherin schrieb bereits während ihres Studiums der Germanistik und Vergleichenden Sprachwissenschaften als Journalistin für verschiedene Zeitungen. Gut 20 Jahre arbeitete sie freiberuflich für Printmedien, Fernsehen und Radio, drei Jahre war sie Pressereferentin einer Firma für Schuhmode. 1987 gründete Birkheuer ihre eigene PR-Agentur. „Das lief eigentlich sehr gut“, sagt sie zurückblickend. Dennoch veränderte sich vier Jahre später ihr berufliches Leben komplett, als sie von einem Personalberater gefragt wurde, ob sie nicht einen guten Pressereferenten kenne. Sie kannte einen — und sattelte selbst um zur „Headhunterin“. Das Schreiben gab sie nie ganz auf, ebenso wenig das Malen.

Gedichte und Kurzgeschichten hat sie geschrieben sowie gut 1500 bis 1800 großformatige Bilder, wie sie selbst schätzt, auf die Leinwand gebannt. Gerade hat sie einen riesigen roten Kater mit grünen Augen gemalt, der das Cover ihres zweiten Romans zieren wird. Geschäftig und voller Tatendrang erzählt die quirlige Künstlerin, dass der Kater die Hauptfigur der Geschichte wird, Seven heißt und als Künstler Fuß — oder besser Pfote — fassen will. Die Geschichte für ihren zweiten Roman hat sie schon im Kopf, auch die ersten Seiten sind bereits getippt. Dabei ist Birkheuers erster Roman mit dem Titel „Die Karriere der Christina Siemon“ doch gerade erst erschienen.

Roman Nummer eins spielt ebenfalls in der Kunstszene. Geschickt verwebt Claudia Birkheuer in „Die Karriere der Christina Siemon“ Beziehungen und Handlungsstränge fast wie eine Kripo-Profilerin zu einer fesselnden Geschichte und gibt dabei Einblicke in die Tricks und Methoden der Kunstvermarktung: Christina Siemon ist eine unbekannte Künstlerin, die hofft, dass ihre neue Bekanntschaft ihr den lang erträumten künstlerischen Durchbruch bringt. Doch ist der Mann wirklich ein Galerist, wie er sagt, oder nimmt er sie nur aus? Als Christina erfährt, dass er sie betrogen hat, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung, die ihr letztlich den erhofften Erfolg in der Kunstwelt beschert. Bis... „Mehr wird nicht verraten“, sagt die Autorin und lacht. Sie gibt zu, dass ihr Erstlingswerk biografische Züge enthält. Allerdings hat Birkheuer ihre eigene Identität nicht ihrer Protagonistin gegeben. In welcher Rolle sie selbst vorkommt, verrät sie nicht.

„Das Schreiben ist mir eine Seelenfreude. Ich muss das machen“, sagt sie, und ergänzt: „Mittlerweile kann ich eher aufs Malen verzichten als aufs Schreiben.“ Die Idee zu ihrem Roman hatte sie bereits 2015. Dass sie dann auch wirklich loslegen und ihre Gedanken zu Papier brachte, verdankt sie einem glücklichen Zufall: Während einer Vernissage kam sie mit einem Verleger ins Gespräch. Der bat sie prompt, ihm ihr Manuskript zuzusenden — und war begeistert. Der Rest ist Geschichte.