Neanderart-Group Kunst wertet Sparkassen-Foyer auf
20 Mitglieder der Neanderart-Group stellen ihre Arbeiten 14 Tage lang aus.
Erkrath. Immer wieder gibt die Kreissparkasse Düsseldorf einheimischen Künstlern die Möglichkeit, in ihrem Foyer auszustellen. Seit Dienstag sind es 20 Arbeiten von Mitgliedern der Neanderart-Group. Die Idee von Sparkassendirektor Wolfgang Soldin, die dahinter steckt: „Vielleicht entdeckt hier einer unsrer Kunden Kunst für sich, der normalerweise nicht in eine Galerie geht.“
Das Spektrum der Arbeiten ist vielfältig: groß, klein, abstrakt, gegenständlich, expressionistisch, surrealistisch. Die Technik ebenso: Fotodruck auf Leinwand, Acryl, Öl, Fotografie. Die Preise sind erschwinglich und beginnen bei 50 Euro.
Am auffälligsten ist wohl die Arbeit von Katharina Thiesen mit dem Titel „Face“, ein eindrucksvolles Gesicht, das plastisch aus der Leinwand herausguckt. Sie ist eine der jüngeren Mitglieder der Neanderart-Group und studiert in Wuppertal Kunst.
Mittlerweile reicht das Alterspektrum der 41 Mitglieder der regionalen Gruppe von 19 bis 68 Jahre. Es sind sowohl Kunststudenten darunter und Profis, wie das neueste Mitglied der Fluxus-Künstler Reiner Langer aus Langenfeld, als auch Autodidakten. „Wir wollen kein Elitären-Klübchen werden“, sagt Kunstmanager und Initiator Ralf Buchholz. Deshalb zeigen auch die ihre Arbeiten, die einfach nur Freude am kreativen Schaffen haben. Viele sind lange Jahre dabei wie Safia Kunze, eine Afrikanerin aus Kenia, die auch Zeit in Lateinamerika gelebt hat, und sowohl südamerikanische Element als auch afrikanische in ihre Arbeiten einfließen lässt.
Der Älteste in der Gruppe, der Argentinier Juan Wiza zeigt seine auf Leinwand gedruckten Fotos, die wie ein expressionistisches Gemälde wirken. Wohl jedem fällt das eindrucksvolle Portrait ein Schwarzafrikaners von Sylvia Knust-Schubert ins Auge, das sich mit schwungvollen Pinselstrichen zu einem Kopf zusammenfügt.
Bis zum 14. November sind die Arbeiten in der Sparkasse an der Bahnstraße zu sehen. Auch kleinere Skulpturen zeigen die Künstler in Vitrinen. Soldin hat immer wieder ein offenes Auge und Ohr für die lokale Kunstszene, der er in seinen Räumen Platz bieten will. Auch der Preisträger der Lok-Art wird seine Exponate in der Sparkasse zeigen können. Die Neanderart-Group ist zum zweiten Mal an diesem Ort.
Initiator Ralf Buchholz nennt die Gruppenausstellung „Am Anfang war die Kunst“ und erinnert damit daran, dass die erste Kunstform überhaupt die Höhlenmalerei war. Und zu Höhlen hat Erkrath eine besondere Beziehung. Dank ihres Managers stellen die Mitglieder der Künstlergruppe in diesem Jahr nicht zum ersten Mal aus. Auch durch die Nachbarstädte tourt Buchholz mit den Einzel- und Gruppenarbeiten seiner Leute. Dabei verliert er die Heimatstadt Erkrath nie aus dem Blick. „Die steht für mich immer im Mittelpunkt.“