Hochdahl Bündnis möchte Lesespaß fördern

Erkrath · Mit einem gemeinsamen Konzept wollen Realschule Hochdahl und Stadtbücherei mit vereinten Kräften Lesekompetenz und Lesemotivation der Fünftklässler stärken. Lesen kann man schließlich nie genug.

Schulleiter Uwe Heidelberg mit Sarafin (10) und Lara-Gia (10) packen die Medienbox.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wo finde ich welche Bücher? Wie funktioniert das mit dem Ausleihen? Darf ich die Bücher einfach so mit nach Hause nehmen? Einen Büchereiausweis haben die Fünftklässler der Realschule Hochdahl bereits. Was ihnen die Stadtbücherei Erkrath aber so alles zu bieten hat und wie man dieses immense Angebot nutzt, wussten bis Ende August aber noch nicht ganz so viele Schülerinnen und Schüler.

Mit einer Biparcours-Rallye – einer App von Bildungspartner NRW – hat die Klasse 5a jüngst die Stadtbücherei am Standort Hochdahl näher kennen gelernt. Vor Ort erhielten die Kinder, Schulleiter Uwe Heidelberg und Konrektorin Elisabeth Hoopmann zudem voll gepackte Bücherkisten für alle drei 5. Klassen mit Lesestoff für unterschiedliche Leseniveaus: vom Comic über Jugendromane bis hin zum Sachbuch.

Denn nicht nur die Stadtbücherei soll künftig als Leseort für die Kids präsent sein: Gelesen werden soll auch verstärkt in der Schule. Und zwar mit Spaß und Motivation. Dazu wird Elisabeth Hoopmann mit dem Kollegium ein Lese- und Hörcafé für die jüngsten Schülerinnen und Schüler der Realschule einrichten. „Das ist für uns auch alles neu. Wir haben noch nie ein Lesecafé gemacht“, sagt sie.

Einmal pro Woche darf sich jedes Kind der Jahrgangsstufe 5 eine Leseauszeit im Lesecafé nehmen und dort ein Buch aus der Bücherkiste lesen – und auch das entsprechende Hörbuch dazu anhören. Damit das auch technisch funktioniert gab es von der Bücherei zusätzlich tragbare CD-Spieler. Die Stadtbücherei Erkrath versteht sich als Tor zum Lernen und unterstützt das Bildungsangebot in Schulen beispielsweise mit Angeboten wie dem „Bücher-Casting“, der „Bücher-Schatzsuche“, dem „Bilderbuch-Kino“, Klassenführungen oder dem Kurs „Fit für Facharbeit und Recherche“ für die höheren Jahrgangsstufen.

Kostenloser Büchereiausweis
für Schulen und Kitas

Schulen und Kindertageseinrichtungen erhalten einen kostenlosen Büchereiausweis, mit dem Materialien zur Unterrichtsvorbereitung oder Medienboxen für den Einsatz im Unterricht beziehungsweise für die Arbeit im Kindergarten ausgeliehen werden können. „Diese Angebote machen wir jedes Jahr allen Schulen“, erklärt Büchereileiterin Anne Heimansberg-Schmidt: „Aus manchen Kontakten ergibt sich dann mehr.“ Beim Lesenlernen biete sich eine Kooperation zwischen Stadtbücherei und Schule geradezu an. „Die Vermittlung der Lesekompetenz liegt bei der Schule, die Förderung der Lesemotivation bei uns“, sagt sie.

Fünf Lehrerinnen der Realschule lassen sich im Bereich „Bildung in Schrift und Sprache“ fortbilden. Der erste Baustein ist die Leseförderung. So lag es auf der Hand, diesen für die schulische Entwicklung der Kinder so wichtigen Schwerpunkt auch direkt an der Schule selbst weiter zu verfestigen und die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler gleich nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule zu fördern.

Dass dazu bei so manchem in Klasse 5 erst noch der Spaß am Lesen geweckt werden muss, steht außer Frage. Spannende und lustige Geschichten oder auch interessante Fakten hinter zunächst „kryptisch“ erscheinenden Zeichen zu entdecken, eröffnet den Kindern dann schon bald ganz neue Welten.