Ralf Buchholz erhält Bürgerpreis
Der Deutsche Bürgerpreis wird an Kulturschaffende vergeben, die sich ehrenamtlich engagieren.
Der Erkrather Direktor der Kreissparkasse Düsseldorf, Wolfgang Soldin, hatte zur Vergabe der Bürgerpreise in die Filiale an der Bahnstraße geladen.
In seiner Rolle als Zeremonienmeisters erklärte er: „Wir stellen immer wieder fest, dass viele, die den Preis verdient haben, das Licht scheuen und andere brauchen, die sie nach vorne schieben, weil sie ganz anders definieren.“
Vergeben wird der Deutsche Bürgerpreis auf gemeinsame Initiative von Bundestagsabgeordneten, Sparkassen und Gemeinden. Seit seiner ersten Auslobung im Jahr 2003 gilt er als bedeutendster Ehrenamtspreis. Zur diesjährigen Verleihung war mit der Jahreslosung „Kultur leben — Horizonte erweitern“ ein Schwerpunkt auf die Kunst gesetzt worden.
In der Kategorie „Alltagshelden“ hatte die Jury ein Ehrungstrio erwählt. Die Heiligenhauserin Ruth Ortlinghaus wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Durch die Gründung und Belebung des „Arbeitskreises Kultur und Gesellschaft“ hat sie unermüdlich das Profil ihrer Stadt bekannter gemacht.
Über den zweiten Preis konnte sich Monika Krüger, die langjährige Leiterin des Frauenchors Erkrath, freuen: „Ich singe von Kindesbeinen an. Der Gesang verbindet einfach die Menschen.“ In vielen Ländern war der Chor bereits als Botschafter unterwegs und Krüger riet mit Blick auf manchen Streit in Europa: „Stimmt doch mal ein europäisches Lied an.“
Den ersten Preis erhielt Ralf Buchholz, der die inzwischen vierzigköpfige Künstlervereinigung Neanderartgroup formte, mit der er seit dem Jahr 2009 die hiesige Kunstszene auf den Kopf stellte: „Ich mache einfach nur Kunst. Das Ganze war eine fixe Idee.“
Für seine neuste Installation im Stadtpark hat er 30 Prominente, darunter Angela Merkel, zum Mitwirken eingeladen: „Am Freitag habe ich ein Schreiben von Wim Wenders bekommen.“ Der berühmte Regisseur wünschte Buchholz viel Erfolg für die Aktion.
Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt Detmar von Foerster. Seit 55 Jahren ist er im Vorstand des Hochdahler Männergesangvereins vertreten und hat nun 33 Jahren den Vorsitz inne. Die Ehrenfülle der Preiswürden wusste von Foerster zu schätzen. Zum Zeichen dafür trug er die Goldene Ehrenmedaille des Chorverbandes NRW, die für seine 50-jährige Mitgliedschaft erhielt, am Revers.
Von Foerster erinnert an seinen Weg zum Ehrenamt: „Bei mir war damals wohl der jugendliche Ehrgeiz das Entscheidende.“ Der half, auch Rückschläge hinzunehmen, wie die Absage von Startenor René Kollo gleich beim dritten Konzert im Paul-Schneider-Haus.