Schulleiter mit musikalischer Ader

Christof Krügermann hat sein Amt am 1. Februar angetreten. Er möchte, dass Schuljahre eine schöne Zeit sind.

Foto: Janicki

„Es sieht gut aus, die Tür ist offen.“ Das Kollegium des Gymnasiums Hochdahl hat schon nach kurzer Zeit eine Gewohnheit seines neuen Schulleiters verinnerlicht. Wenn Christof Krügermann nicht im Unterricht ist oder wichtige Gespräche führt, lässt er die Tür zu seinem Büro weit offen stehen.

Jeder ist willkommen. Am 1. Februar hat der 41-Jährige die Nachfolge von Dieter Smolka angetreten und so nach und nach lebt er sich ein. „Aber man kann am Anfang noch nicht alles wissen“, sagt er. Um so dankbarer ist er, dass sein Stellvertreter Dr. Kai Herrmann ihm den Rücken freihält.

Der Lehrer für Musik und Latein hat sich inzwischen nicht nur dem 73-köpfigen Kollegium vorgestellt, sondern auch alle Klassen besucht. Von den Schülern werde er als Neuer noch neugierig beäugt, vor allem in der Mensa, die er seit einer Woche mittags regelmäßig besucht. Zum einen, weil der Schultag lang ist und der Hunger gestillt werden will, aber auch um zu zeigen, „dass ich nichts Besonderes bin und das esse, was alle anderen auch essen“.

„Miteinander ein gutes Klima schaffen“, das ist dem zweifachen Familienvater wichtig. Und dass soll nicht nur im Unterricht erfolgen, sondern auch während der vielfältigen anderen Angebote. „Es ist wichtig, neben den Talenten auch die sozialen Fähigkeiten zu fördern“, sagt Krügermann.

Ein großes Anliegen ist dem Pädagogen die Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule. „Es ist wichtig, musikalische Erfahrungen zu machen, sich selbst damit auszudrücken. Durch die hohen Ansprüche an sich selbst, blockieren sich heute viele leider zu oft. Dabei ist Musik eine Bereicherung für das eigene Leben.“

Wenn Krügermann über die Musik spricht, merkt man, dass dies seine Leidenschaft ist. Er drückt das anders aus: „Das Herz schlägt für die Musik“. Die hat schon immer einen Großteil seines Lebens bestimmt. Während der Schulzeit war er im Orchester, während seines Studiums an der Musikhochschule und an der Uni Köln hat er als Organist und Chorleiter in St. Paulus in Langenfeld gearbeitet. „Dort wohne ich seit dem Studium und bin dort inzwischen verwurzelt“, sagt der 41-Jährige. Seine berufliche Laufbahn führte ihn jedoch nach Wuppertal, und zwar ans Gymnasium an der Bayreuther Straße. Dort arbeitet er derzeit immer noch, denn seinen Latein-Kurs will er noch zum Abitur führen.

Im Hochdahler Gymnasium fühlt er sich willkommen. Aber er muss sich in seiner neuen Schule erst noch zurechtfinden und das ist durchaus auch wörtlich zu verstehen. Denn auch er hat sich in dem verwinkelten Gebäude mit den vielen Türen und Gängen schon verlaufen.

Was er sich wünscht? „Wenn die Abiturienten sagen, es war eine schöne Zeit an der Schule und wir haben viel mitgenommen.“ Außerdem erwartet er in den kommenden Jahren eine spannende Diskussion um die Gestaltung der Schullandschaft. „Ich möchte gerne daran mitarbeiten“, sagt er. Allerdings nicht auf parteipolitischer Ebene. „Mit geht es um die Sache. Deshalb habe ich auch kein Parteibuch.“