Gemeinsam den Glauben stärken

In Hochdahl setzen die christlichen Kirchen auf Ökumene.

Foto: Janicki

Das Vertrauen unter den Konfessionen in Hochdahl hat etwas mit Christoph Biskupek zu tun. Selbstverständlich ist der katholische Pfarrer von St. Franziskus zutiefst seinem Glauben verpflichtet. Zugleich ist er ein weltoffener, interessierter Mann. „Es geht nur gemeinsam weiter“, sagt er zur Zukunft der Kirche.

Thomas Biskupek, Pfarrer von St. Franziskus in Hochdahl

Dazu zählen für ihn gegenseitiger Respekt und Toleranz. „Eigenheiten einer anderen Konfession verstehe ich als Spezialität und Bereicherung der eigenen Kultur.“ Diese Haltung schafft „gegenseitiges Interesse, ohne den anderen zu vereinnahmen oder sich selbst aufzugeben.“

Nach Meinung von Monsignore Biskupek ist der Dialog auf einem guten Weg. Gelebte Ökumene und überkonfessionelle gesellschaftliche Verantwortung sind in der Gemeinde stark verankert.

Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass als 1969 Hochdahl entstand, die inhaltliche Ausgestaltung von Katholiken und Protestanten gemeinsam konzipiert wurde. „Hier gab es keine 1000-jährige Tradition, keine 800 Jahre Sebastianer, alles wurde neu aufgebaut, auch die Gemeinden.“

Seit 40 Jahren existiert das ökumenische Bildungswerk, gemeinsam wurde das Projekt „Haus der Kirchen“ verantwortet und 1987 realisiert, vor 26 Jahren das Franziskus-Hospiz gegründet. Jüngst wurde die Flüchtlingsinitiative gemeinsam zum Verein umgewandelt, um sich besser konstituieren zu können. „Dass ausgerechnet unsere beiden Familienzentren konfessionell getrennt sind, bedauern wir.“ Zum Luther-Jubiläum 2017 hat die evangelische Gemeinde die Katholiken zur Mitwirkung eingeladen. „Phantastisch, gerne! Das wird natürlich ökumenisch gefeiert. Wie denn sonst?!“ Musik, Gemeindearbeit, Gottesdienste, gemeinsame Ausflüge, „das gehört alles zueinander, um dem christlichen Glauben ein Gesicht zu geben“.