L403 — kein Gehweg in Sicht

Anwohner fordern an der viel befahrenen Straße einen sicheren Bürgersteig.

Foto: Dietrich Janicki

Es sind nur gut 100 Meter, doch die sind lebensgefährlich. Entlang der L403 von Hochdahl ins Neandertal, zwischen Neanderhöhe und Feldhof, gibt es keinen Gehweg. Weder auf der einen, noch auf der anderen Straßenseite.

Wer als Fußgänger dort entlang will, muss sich die Fahrbahn mit den Autos teilen und hoffen, dass ihn die Fahrer rechtzeitig sehen. Sonst heißt es entweder ins Gebüsch oder auf einen durchweichten, matschigen Trampelpfad springen. Wie das in der täglichen Praxis aussieht, zeigten Anwohner gestern bei einem Ortstermin der stellvertretenden Bürgermeisterin Regina Wedding und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU in Erkrath, Wilfried Schmidt.

Seit Jahren fordern die Anwohner an dieser Stelle einen Bürgersteig. So auch Gisela Papkalla, die die CDU-Vertreter eingeladen hatte. Die sollten einmal selbst erfahren, wie es ist, am Straßenrand den Fahrzeugen entgegen zu gehen. „Man muss immer darauf gefasst sein, im nächsten Moment zur Seite zu springen“, schildern die Anwohner ihre Erfahrungen. Beim „Testlauf“ blieb das der Gruppe erspart.

Seit Jahren wird eine Lösung für die Situation an der L403 gesucht. „Jetzt muss endlich der vorhandenen Ratsbeschluss von 2012 umgesetzt werden“, sagt Papkalla. Der sah vor, den kurz vor dem Wohnhaus Feldhof 1 endenden Fuß- und Radweg um die fehlenden 100 Meter zu verlängern. Um die Kosten für die klamme Stadt Erkrath möglichst gering zu halten, sollte das Land finanziell ins Boot geholt werden. Doch gerade daran könnte das Vorhaben nun scheitern.

„Das Land macht der Stadt beim Bau des Geh- und Radweges strikte Vorgaben“, erläutert gestern Wilfried Schmidt. Und deshalb würde das Vorhaben nun deutlich teuerer als geplant. Statt der veranschlagten 150 000 Euro sollte der Bau des 100 Meter langen Geh- und Radweges nun fast das Doppelte kosten. „Uns würde doch schon ein einfacher Gehweg helfen“, sagt Papkalla stellvertretend für alle versammelten Anwohner. Denn die derzeitige Gefahr für die Fußgänger werde zusätzlich dadurch verstärkt, dass sich viele Autofahrer nicht an das vorgeschriebene Tempolimit von 50 halten.

Es war gestern nicht der erste Ortstermin. Auch die SPD-Fraktion war schon dort, um sich mit den Anwohnern auf den gefährlichen Weg zu machen, der übrigens auch der einzige ist, um zur Bushaltestelle zu kommen. „Wir sind verpflichtet, hier Abhilfe zu schaffen“, kommentierte Peter Urban anschließend auf seine Facebook-Seite.

Wilfried Schmidt fasste gestern für die Anwohner den letzten Planungsstand der Verwaltung zusammen: „Entweder werden mehr Gelder für den Bau des Geh- und Radweges bereitgestellt oder er ist gestorben beziehungsweise wird verschoben“. Derzeit verhandele die Stadt jedoch noch einmal mit dem Land, um die Kosten zu senken.