Streit um Bahnstraße

Die Geschäftsleute wehren sich gegen die geplante Fußgängerzone und haben die FDP auf ihrer Seite.

Foto: Michael Nacke

Noch kein Jahr ist es her, dass die Bahnstraße saniert wurde, und zwar größtenteils als attraktive Fußgängerzone. Vergrößerte Baumscheiben, neues schickes Pflaster und neue Laternen sollen der Innenstadt ein Stückchen Verweilqualität verleihen. Alles nur ein Traum?

Die Geschäftsleute schlagen Alarm, seit bekannt ist, dass der Durchgangsverkehr ab diesem Jahr aus der Straße verbannt werden soll, und zwar durch absenkbare Poller an zwei Stellen: an der Einmündung Gartenstraße und an der neue Anlage auf der Höhe Schlüterstraße.

Mehr als 30 Unterschriften von Geschäftsleuten und Unternehmen haben Wolfgang und Angela Heß von „Knopf und Stoff“ gesammelt und mit einem Protestschreiben an die Stadt überreicht. „Wir verwehren uns ausdrücklich gegen jede Maßnahme, die die ohnehin problematische Situation der auf der Bahnstraße ansässigen Unternehmen zusätzlich behindert“, schreibt Wolfgang Heß darin. Gegen die Pollerlösung sprechen sich außerdem der Handwerkerkreis Erkrath sowie der Wirtschaftskreis Erkrath aus.

Mit ihrem Engagement hat die Geschäftswelt jetzt auch die FDP auf ihrer Seite. Sie will die Bahnstraße komplett für den Autoverkehr öffnen. „Das ist kein Karnevalsscherz, sondern bitterer Ernst“, wettern die Grünen. „Dieser Antrag steht auf der Tagesordnung des Planungsausschusses am 24. Februar. Was an mehr Autoverkehr in einer Fußgängerzone attraktiv sein soll, ist mir ein Rätsel“, sagt Peter Martin, sachkundiger Bürger für die Grünen im Ausschuss.

Peter Martin, Sachkundiger Bürger

„Alle Diskussionen in den letzten Jahren haben gezeigt, wie stark die Bahnstraße in ihrer jetzigen Ausgestaltung von den Bürgern akzeptiert und als große Errungenschaft angesehen wird. Die Komplettöffnung für Autos würde Sicherheit und Aufenthaltsqualität massiv beeinträchtigen“, sagt Martin.

„Wir sind sicher, dass die Bürger dies auch vor der Ausschusssitzung und währenddessen zum Ausdruck bringen. Schließlich kann man nie ganz sicher sein, ob nicht die ein oder andere Fraktion wankelmütig wird und die große politische Mehrheit für die Fußgängerzone in ihrer heutigen Form anfängt zu bröckeln.“

In der Tat ist die CDU mit ihrer Poller-Forderung schon auf dem Rückzug. Trotz positiver Rückmeldung der Anlieger aus Bahn-, der Bavier- und der Gerberstraße sucht die CDU mit den verärgerten Geschäftsleuten das Gespräch, „um einen Kompromiss zu finden“.